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Bezirkshauptmannschaft Bregenz wehrt sich gegen AGES-Kritik

Bregenz verteidigt Vorgehen bei Legionellen-Ausbruch
Bregenz verteidigt Vorgehen bei Legionellen-Ausbruch ©Steurer
Nach Veröffentlichung des AGES-Abschlussberichts zum Legionellen-Ausbruch im Großraum Bregenz hat die Bezirkshauptmannschaft Bregenz die Kritik zurückgewiesen.
AGES-Bericht deckt auf: Behörden verzögerten Maßnahmen gegen Legionellen

Man habe rasch und umfassend auf die Erkrankungsfälle reagiert und bereits vor dem Angebot der Gesundheitsagentur wesentliche Maßnahmen eingeleitet.

43 Erkrankungen bestätigt

Laut AGES war ein Kühlturm des Verpackungsunternehmens Rattpack in Wolfurt die wahrscheinliche Quelle für den größten Legionellenausbruch in Österreich. Die Behörde kritisierte im Bericht unter anderem eine verzögerte Einbindung der AGES sowie fehlende gesetzliche Regelungen für Kühltürme. Insgesamt wurden 43 Erkrankungen bestätigt, zwei Betroffene mussten intensivmedizinisch behandelt werden.

Erste Maßnahmen bereits Anfang Jänner

Die Bezirkshauptmannschaft widerspricht der Darstellung, dass das AGES-Hilfsangebot zunächst ignoriert worden sei. Bereits am 7. Jänner seien erste Wasserproben durch das Umweltinstitut gezogen worden. Parallel dazu habe man Betroffene befragt und Bewegungsmuster analysiert. Am 8. Jänner erfolgte laut Aussendung eine erste Beprobung von Verdunstungskühltürmen, nachdem Luftbilder auf mögliche Anlagen hingewiesen hatten.

Das Angebot der AGES vom 21. Jänner habe unter anderem eine Übersichtskarte mit Wohnorten sowie einen Fragebogen umfasst. Diese Befragungen seien jedoch bereits erfolgt, weshalb die Unterstützung der AGES als nicht zielführend eingeschätzt wurde, so Bezirkshauptmann Gernot Längle.

Kühlturm wurde frühzeitig abgeschaltet

Der betroffene Kühlturm sei laut Behördenangaben bereits unmittelbar nach dem Nachweis einer Legionellen-Verkeimung außer Betrieb genommen und desinfiziert worden. Die Sequenzierung von Patienten- und Umweltproben habe später eine genetische Übereinstimmung ergeben, wodurch der Kühlturm als wahrscheinliche Infektionsquelle identifiziert wurde.

Information der Öffentlichkeit betont

Die Behörde betont, dass die Öffentlichkeit laufend und transparent informiert worden sei – unter anderem durch Presseaussendungen und medizinische Hinweise an Ärztinnen und Ärzte. Zudem seien regelmäßige Abstimmungsrunden eingerichtet worden, um die Lage zu koordinieren.

Die Diskussion um den Umgang mit dem Legionellenausbruch dürfte dennoch nicht abgeschlossen sein. Die AGES sieht weiterhin rechtlichen Nachholbedarf bei der Kontrolle technischer Anlagen, wie sie im betroffenen Fall eine zentrale Rolle gespielt haben.

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(VOL.AT)

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