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Bertsch-Masseverwalter: So geht es für Gläubiger und Mitarbeiter weiter

Dr. Wilhelm Klagian wickelt als Masseverwalter die Insolvenz der Bertsch Energy ab.
Dr. Wilhelm Klagian wickelt als Masseverwalter die Insolvenz der Bertsch Energy ab. ©MJ/Stiplovsek
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Dr. Wilhelm Klagian wickelt den Millionenkonkurs der Bertsch Energy ab. Im exklusiven VOL.AT-Videointerview spricht der Rechtsanwalt über den aktuellen Stand und hat für Betroffene gute Nachrichten.

Die Millionenpleite des Bludenzer Kraftwerksbauers sorgt weiter für Schlagzeilen. Als Masseverwalter kümmert sich Dr. Wilhlem Klagian von der Dornbirner Kanzlei (SKBGL – Sutterlüty Klagian Brändle Gisinger Lingenhöle) um die Konkursabwicklung der Bertsch Energy.

Dr. Klagian: "Bin zuversichtlich, dass wir eine gute Lösung finden"

Im ausführlichen VOL.AT-Videointerview gewährt der Jurist Einblick in den momentanen Stand und vor welchen Herausforderungen er steht.

"Meine Hauptaufgabe zu Beginn eines Insolvenzverfahrens besteht darin, die Situation des Unternehmens zu klären. Wie steht es um die Aufträge, welche sind in Arbeit und vor allem wie geht es mit den ausstehenden Löhnen der Mitarbeiter weiter? Gott sei Dank ist es mithilfe der Arbeiterkammer gelungen, eine Lösung zu erzielen, um die offenen Gehälter dank einer Vorfinanzierung der Hauptschuldnerin auszubezahlen", informiert der Masseverwalter im VOL.AT-Video.

Dr. Wilhlem Klagian ist als Masseverwalter der Bertsch Energy tätig.

Besonders herausfordernd sei, den Fortschritt der sich im Bau befindlichen Anlagen zu gewährleisten und mit Kunden und Sub-Lieferanten Regelungen zu finden, um die Baustellen fortzuführen. Außerdem sei man mit der Suche nach einem Kaufinteressenten voll und ganz beschäftigt, der dann die Aufträge fortführen könne, um einen weiteren Schaden durch Ausfallgarantien abzuwenden.

"Interessent zeigt großes Interesse, auch im Sinne der Dienstnehmer"

"Ich führe aber bereits mit drei bis vier Interessenten gute Gespräche und es werden noch vor Weihnachten indikative Angebote eingehen. Ein Anwärter zeigt sich gerade auch was die Fortführung des Bludenzer Standorts betrifft sehr interessiert. Wir sind guter Dinge, dass wir ein bestmögliches Ergebnis erzielen, auch was den Fortbestand des Mitarbeiterstocks betrifft und hoffen, dass wir bereits Anfang des neuen Jahres damit an die Öffentlichkeit können", zeigt sich der Masseverwalter der betroffenen Bertsch Energy zuversichtlich.

"Allenfalls kann ich selbst die offenen Dezemberlöhne auszahlen"

"Wie viele Gläubiger im Ergebnis letztendlich betroffen sind, kann man noch nicht sagen. Aktuell sprechen wir von rund 450 Geschädigten. Die wesentlichsten Gläubiger sind aber die Banken und selbstverständlich die Dienstnehmer. Um die geht es jetzt, damit sie zu ihren Löhnen kommen. Allenfalls kann ich selbst die Dezemberlöhne auszahlen. Das kommt darauf an, wie schnell ich Geld in die Masse bekomme", führt Dr. Klagian weiter aus.

"Weder Bertsch Foodtec noch Holding von Insolvenz betroffen"

"Das kann ich grundsätzlich nicht sagen. Laut meinen aktuellen Informationen sind aber weder die Bertsch Foodtec noch die Holding in dem laufenden Insolvenzverfahren involviert. Mir ist aber derzeit auch nicht bekannt, ob es hier wechselseitige Forderungen gibt", informiert Dr. Klagian.

Abschließend zeigt sich der Masseverwalter aber guter Dinge, gerade was den Hauptinteressenten betrifft: "Es sieht gut aus, dass der Standort in Bludenz weiterbesteht und der Anwärter den meisten bzw. allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ein Angebot machen wird, weiter in Bludenz tätig zu sein."

Insolvenzverfahren über Bertsch Service GmbH in Feldkirch eröffnet

Das Insolvenzverfahren über die Bertsch Service GmbH wurde nunmehr beim Landesgericht Feldkirch eröffnet. Als Masseverwalter für diese Bertsch-Tochter wurde der Harder Rechtsanwalt Mag. Matthias Kucera eingesetzt.

(VOL.AT)

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