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Bankomaten nicht mehr sicher: Mehrere Banden sprengen sich durch Österreich

Allein in Wien sollen laut Ermittlern mindestens drei Banden für Sprengungen verantwortlich sein.
Allein in Wien sollen laut Ermittlern mindestens drei Banden für Sprengungen verantwortlich sein. ©APA/LUKAS KLEEWEIN
Hinter der Serie von Bankomatsprengungen in mehreren österreichischen Bundesländern dürften laut Ermittlern "fünf bis sechs verschiedene Gruppen" stecken. Unterschiede im Modus Operandi lassen darauf schließen.
Bankomanten in Wien außer Betrieb
Bande hält Wien in Atem

Beim jüngsten Coup am Montag in Wels hatten Unbekannte zwei Automaten in einem Einkaufszentrum geknackt. Dabei könnte es sich um eine Täterschaft handeln, die bisher nicht in Erscheinung getreten ist, hieß es aus Polizeikreisen.

Bankomatsprengungen: Mindestens fünf Gruppen österreichweit aktiv

Bei zumindest einer der derzeit aktiven Gruppen soll es sich zudem um eine professionell strukturierte Bande aus Holland handeln, wie Ermittler hinter vorgehaltener Hand betonen. Welche Tatorte jener Gruppe zugerechnet werden können, ist derzeit noch offen. Kriminalisten gehen jedenfalls davon aus, dass "allein in Wien mindestens drei Täterschaften agieren und österreichweit fünf bis sechs", wie es in mit der Serie vertrauten Ermittlerkreisen gegenüber der APA hieß. Die Kriminalisten schließen deshalb auch weitere Sprengungen nicht aus.

Bereits zwölf Tatorte heuer

Ein Zusammenhang zwischen einzelnen Taten könne "aufgrund der laufenden intensiven Ermittlungen" nicht kommentiert werden, heißt es dazu von offizieller Seite aus dem Bundeskriminalamt (BK). Man befinde sich dazu in engem Austausch mit den Landeskriminalämtern.

Laut Bundeskriminalamt wurden seit Jahresbeginn österreichweit bereits Sprengungen an insgesamt zwölf Tatorten in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Salzburg und Oberösterreich gezählt. Den höchsten Wert der vergangenen sechs Jahre registrierten die Kriminalisten dabei 2018 - noch vor der Pandemie - mit 21 Taten.

Banken ergreifen Sicherheitsmaßnahmen

Wie die BK-Pressestelle zuletzt mitgeteilt hatte, handle es sich um ein den Kriminalisten "bekanntes, in Wellen auftretendes Phänomen". Derzeit sei ein steigender Trend spürbar. Wobei Experten in diesem Zusammenhang mit Verweis auf die Situation in anderen EU-Ländern relativieren. Schließlich ereigneten sich in "Deutschland oder Holland allein pro Tag zwei bis drei Sprengungen", wie ein leitender Beamter der APA sagte.

Die derzeitige Serie an Sprengungen hat unterdessen bereits zu Gegenmaßnahmen der Banken geführt. Bei der Post wurden einige Bankomate "bis auf weiteres" aus dem Betrieb genommen, wie ein Sprecher zuletzt einen ORF-Bericht der APA bestätigte. Bei der BAWAG bleiben Foyers unterdessen zwischen 22.00 und 5.00 Uhr geschlossen. Auch weitere Banken verstärkten die Sicherheitsmaßnahmen.

(APA/Red)

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