Autovermietung 123-Transporter vor dem Aus: Insolvenzgericht ordnet Schließung an
 
    Die skandalumwitterte Autovermietung 123 Shared Mobility GmbH – besser bekannt unter dem Namen 123-Transporter – steht endgültig vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Das Landesgericht Wiener Neustadt hat dem Antrag auf Schließung des Unternehmens stattgegeben.
Die Entscheidung fiel auf Grundlage eines gemeinsamen Antrags der Masseverwalterin und der Schuldnerin selbst. Begründung: Aktuell erwirtschaftet das Unternehmen keine Einnahmen mehr. Eine Weiterführung würde laut Gerichtsbeschluss nur weitere Verluste für die Gläubiger bedeuten.
Schließung trotz möglicher Sanierung
Interessant dabei: Ganz aufgegeben hat man die Hoffnung offenbar noch nicht. In dem Schließungsantrag wird ausdrücklich festgehalten, dass eine Wiederaufnahme des Betriebs denkbar wäre – allerdings nur, wenn sich Investoren finden, die eine Sanierung ermöglichen. Der eingebrachte Sanierungsplan bleibt daher vorerst aufrecht.
Gleichzeitig ist die Durchsetzung von Vertragsstrafen gegenüber ehemaligen Kunden ausgesetzt – zumindest bis laufende Verfahren mit Verbraucherschutzorganisationen rechtskräftig abgeschlossen sind.
4,7 Millionen Euro Schulden – 3.000 Kunden betroffen
Die finanzielle Schieflage ist erheblich: Nach Angaben der Gläubigerschutzorganisation Creditreform belaufen sich die Verbindlichkeiten auf rund 4,7 Millionen Euro. Der Großteil davon – etwa 4,37 Millionen – stammt aus nicht rückgezahlten Kautionen.
Rund 3.000 Kunden hätten laut Arbeiterkammer teils schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben. Unter anderem geht es um einbehaltene Kautionen sowie automatisch abgebuchte Vertragsstrafen wegen angeblicher Geschwindigkeitsübertretungen.
Eigentumsverhältnisse: Wer ist für die Pleite verantwortlich?
Der Geschäftsführer von 123-Transporter schiebt die Verantwortung für die Pleite auf einen externen Flottenbetreiber aus der Steiermark. Laut Insolvenzunterlagen besitzt 123-Transporter keines der rund 411 eingesetzten Fahrzeuge selbst, sondern hat sie lediglich angemietet. Der Flottenbetreiber wiederum weist jede Schuld von sich.
Was nun mit der Fahrzeugflotte passiert, ist offen. Der Prokurist des Flottenanbieters sagte gegenüber dem KURIER, dass die Zukunft der Transporter noch unklar sei. "Wir wissen noch nicht genau, was wir mit den Autos machen werden", erklärte er. Die Fahrzeuge stehen derzeit verstreut im ganzen Bundesgebiet – was nicht nur logistisch, sondern auch finanziell eine Herausforderung sei: "Das kostet viel Geld."
(VOL.AT)
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