Ab Anfang Mai soll der österreichische Handel wieder voll anlaufen. Geschäfte mit bis zu 400 Quadratmetern dürfen bereits nach Ostern wieder öffnen.
Hemma Metzler: waelderspielzeug
"Ich finde es ganz wichtig und ganz gut, dass wir jetzt wieder aufmachen dürfen", erklärt Hemma Metzler von "waelderspielzeug" in Bezau. "Ich glaube, dass die kleinen Geschäfte die Schutzmaßnahmen ganz leicht tätigen können." Es sei wichtig, dass kleine regionale Geschäfte wieder Kunden bekommen. Metzler, die in ihrem Geschäft Holzspielzeug aus Vorarlberg vertreibt, zeigt sich begeistert vom Erfindungsreichtum der Einzelhändler in der Coronaviruskrise: "Ich habe es so toll empfunden, dass alle irgendwelche Ideen hatten, um in der Überbrückungszeit irgendwie zum Kunden kommen. Das hat mich fasziniert, wie viele Ideen hier entstanden sind."
Gut laufender Onlineshop
Sie selbst hat in der Krise vermehrt auf ihren seit 10 Jahren bestehenden und gut laufenden Online-Shop gesetzt. "Das ist mir sehr zugutegekommen", so Metzler im VOL.AT-Gespräch. "Ich habe die Kombination immer schon für wichtig empfunden. Dass man nicht nur das Geschäftslokal hat, sondern auch online verkauft." Man erreiche so - insbesondere in der derzeitigen Situation - einfach mehr Kunden und habe zwei Geschäfte in einem Standort. Viele Vorarlberger seien auf diese Option zurückgekommen - es habe sowohl Bestellungen aus Bezau, als auch aus Lech und Bregenz gegeben. Viele Pakete seien verschickt worden.
Neuer Lichtblick
Was die Geschäftsöffnung nach Ostern angehe, sei man gut aufgestellt. Der Einzelhandel stehe schon lange in den Startlöchern und warte darauf, die Tore zu öffnen und die Kasse wieder einzuschalten. "Ich werde an der Türe die Kunden bitten, Masken anzuziehen und Abstand zu halten", so Metzler. Es sei wichtig, diese Vorsichtsmaßnahmen noch weiter einzuhalten, um eine neue Epidemiespitze zu verhindern. Das habe im Lebensmittelhandel bisher gut funktioniert, im Einzelhandel werde das sicher auch klappen.
Video: Lockerungen nach Ostern
"Hier ist nochmal jeder gefragt, dass man das weiter so ausübt", meint Hemma Metzler. Es sei wichtig, dass Österreich hier eine Maßnahme setze und einen Termin gebe. Die Leute seien nervös, niemand habe gewusst, was passiere. "Jetzt haben die Leute wieder einen Lichtblick", so die Spielzeughändlerin. Die Vorarlberger hätten in der Krise vermehrt regionale Betriebe und Onlineshops unterstützt, es habe so gesehen durch Covid-19 ein Umdenken gegeben, das positiv für das Ländle sei.
Josef Willi: Willi Elektrogeräte
Auch Josef "Joe" Willi, Inhaber von "Willi Elektrogeräte Handel" in Andelsbuch, freut sich über die baldige Geschäftsöffnung. Man werde sich natürlich an die vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen halten müssen. "Wir haben es bisher so gelöst, dass die Leute bei uns anrufen konnten, wenn sie Sachen gebraucht haben", erklärt Willi gegenüber VOL.AT. "Wir haben es ihnen dann vor die Türe rausgestellt und sie konnten es kontaktlos abholen." Auch der Onlineshop sei gut angenommen worden. "Dort sind viele Bestellungen eingegangen." Es sei gut, dass die Vorarlberger regional eingekauft hätten. Er habe das Unternehmen auf Kurzarbeit angemeldet. Derzeit sei nur eine kleine Mannschaft anwesend, ab nächster Woche werde man dann mit dem ganzen Team wieder "voll auffahren".
Joe Willi hat bereits Vorkehrungen für die Öffnung getroffen. "Für die Verkäufer haben wir schon Schutzmasken bestellt, die man mehrfach verwenden kann und die waschbar sind", erklärt er im VOL.AT-Interview. Für die Kunden schaffe man Einwegmasken an, falls sie nicht selbst schon welche mit dabei hätten. Und: " Vor beiden Ladentüren richten wir Desinfektionsstationen ein, damit gewährleistet ist, dass die Kunden sich schützen können", so Willi. Es werde nach Ostern auch eine neue Regelung geben, die festlege, dass jeweils nur maximal zwei bis drei Kunden gleichzeitig im Lokal anwesend sein dürfen.
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Thomas Fetz: Schuh Fetz
"Es ist wirtschaftlich dringend notwendig für uns, dass wir das Geschäft wieder öffnen dürfen", erklärt Thomas Fetz von Schuh Fetz in Egg. Es sei sehr schwierig, wenn das Geschäft geschlossen sei: "Die Ware ist da, das Personal ist da und die Kosten sind da - aber kein Umsatz", sagt der Unternehmer. Bisher habe man es so gelöst, dass die Kunden per Mail oder Telefon angefragt hätten. "Wir haben mit ihnen vereinbart, was sie wollen. Dann haben wir es vor die Türe gestellt oder verschickt", so Fetz gegenüber VOL.AT. Ein Onlineshop wurde keiner eingerichtet, das sei zu aufwendig, wenn man sonst keinen habe.
Vorsicht ist geboten
"Wir müssen natürlich die Sicherheitsmaßnahmen einhalten, die wir brauchen", so Fetz. Die Verkäufer müssen mit Masken ausgestattet werden und der Personaleinsatz muss noch geplant werden "Schauen wir mal, wie es anläuft", meint der Egger. "An sich wären wir bereit, aber einige Sachen müssen noch gemacht werden." Man müsse in der derzeitigen Situation sehr vorsichtig sein, damit nichts passiere. "Wenn man wieder schließen müsste, wäre es schwierig", verdeutlicht Thomas Fetz. "Ich bin froh, dass wir aufmachen dürfen und ich hoffe es bleibt so", sagt er abschließend.
(VOL.AT)
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