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Arlbergtunnel-Sperren: Lösung für Frächter zeichnet sich ab

Langsam zeichnen sich Lösungen für die Zeiten der Vollsperre des Arlbergtunnels ab.
Langsam zeichnen sich Lösungen für die Zeiten der Vollsperre des Arlbergtunnels ab. ©Asfinag
Für die Vorarlberger und Tiroler Frächter zeichnet sich für die halbjährigen Sperren des Arlbergstraßentunnels 2015 und 2017 eine Lösung ab. Demnach sollen auch Frächter aus den angrenzenden Bezirken über den Arlbergpass fahren dürfen.
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Die Forderungen der Wirtschaft

Vertreter der Wirtschaft, der Asfinag und der Länder haben sich laut einem “WirtschaftsBlatt”-Bericht auf eine Regelung verständigt. Diese dürfte in den nächsten Wochen endgültig fixiert werden, bestätigten Vertreter der Vorarlberger Wirtschaftskammer.

Vollsperre des Arlbergtunnels

Die Asfinag wird zwischen 2014 und 2017 rund 136 Mio. Euro in die Sanierung und die Sicherheit des Arlbergstraßentunnels investieren. Unter anderem werden 37 zusätzliche Fluchtwege errichtet. Dazu sind in den Sommern 2015 und 2017 je sechseinhalb Monate Vollsperre vorgesehen, ein Problem für die Wirtschaft: Derzeit rollen monatlich 25.000 bis 28.000 Lkw in beiden Richtungen durch den Arlbergtunnel.

Mehr Frächter über die Passstraße

Im Kern geht es nun um eine Aufweichung des Hängerfahrverbots über den Arlbergpass. Solo-Lkw dürfen den Pass ja bereits jetzt nutzen. Die Regelung sieht laut “WirtschaftsBlatt” vor, dass für die Zeit der Sperren Frächter aus den angrenzenden Bezirken Tirols und Vorarlbergs, also Landeck und Bludenz, wahrscheinlich auch Feldkirch, mit Anhänger frei über die Passstraße fahren dürfen. Transporteure aus dem erweiterten Umfeld sollen den Pass nur bei Ziel- und Quellverkehr für die Region zwischen Süddeutschland und Trentino nutzen dürfen. Frächter außerhalb dieser Zonen dürften demnach nicht mit Anhänger fahren.

Die Regelung sei noch nicht fix, erklärte Michael Tagwerker, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr in der WK Vorarlberg. Vergangene Woche habe man sich zu Detailgesprächen getroffen. Das Konzept werde nun von einem Verkehrsplaner geprüft, sagte Christoph Linder, Fachgruppenobmann Güterverkehr in der WK Vorarlberg. Beide rechneten mit einer Entscheidung in den nächsten Wochen.

Kompromiss, mit dem man leben kann

“Wir sind auf einem recht vernünftigen Weg, wenn auch nicht alle unsere Wünsche erfüllt sind”, so Linder, der von einem Kompromiss sprach, mit dem man leben könne. Die weitesten Umwege wären mit der Regelung entschärft. “Wir sind für die gesamte Wirtschaft und für die Umwelt an einer sinnvollen Lösung interessiert”, betonte der Frächter. “Alles auf die Schiene geht aber eben nicht”, hielt er in Richtung der Tiroler Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne) fest. Laut Tagwerker haben auch die Tiroler Behörden die Notwendigkeit einer Lösung erkannt. Eine reine Verlagerung auf die Schiene habe sich als nicht finanzierbar erwiesen.

Da noch viel Information und Bewusstseinsbildung zu leisten sei, sei eine baldige Lösung wichtig, so der Spartenobmann. “Das wird eine Herausforderung”, meinte er. Schließlich wolle man die verladende und transportierende Wirtschaft auf das Kommende gut vorbereiten. So werde man der Wirtschaft etwa empfehlen, die ÖBB-Angebote zu nutzen und “alles, was ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist”, zu verlagern. Auch die Urlauber und Anrainer müssten informiert werden. Großer Schwerfahrzeug-Andrang auf dem Pass dürfte laut Tagwerker aber eher nicht zu erwarten sein. Die steile, kurvige und verkehrsreiche Bergstrecke bedeute für Logistiker, Frächter und Fahrer eine schwer kalkulierbare Route, daher würden Alternativen sicher bevorzugt. (APA)

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