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Arlbergtunnel-Sperren: Lösungen für den Umwegverkehr werden gesucht

Tunnelgipfel: Lösungen präsentiert.
Tunnelgipfel: Lösungen präsentiert. ©VOL.AT/Hofmeister
Bregenz - Die geplante Sanierung des Arlbergstraßentunnels hat am Donnerstag alle involvierten Seiten an einen Tisch gebracht, um Lösungen für die Bewältigung des Umwegverkehrs zu besprechen. Die Asfinag erklärte anschließend in einer Presseinformation, dass die Vollsperre im Jahr 2015 von siebeneinhalb auf sechseinhalb Monate reduziert werden könne.
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Die ÖBB stellten Zusatzangebote auf der Schiene in Aussicht, während die Wirtschaftskammern von Tirol und Vorarlberg die Aussetzung der Lkw-Fahrverbote über den Arlberg- und den Fernpass forderten.

Die Asfinag wird zwischen 2014 und 2017 136 Mio. Euro in die Sanierung und die Sicherheit des knapp 14 Kilometer langen und seit 1978 im Betrieb befindlichen Tunnels investieren. Unter anderem werden 37 zusätzliche Fluchtwege errichtet. Dazu sind in den Sommermonaten 2015 und 2017 Vollsperren vorgesehen. Derzeit rollen monatlich 25.000 bis 28.000 Lkw in beiden Richtungen durch den Arlbergtunnel.

Verkürzte Vollsperre

Nach eingehender Prüfung des geplanten Bauablaufs könne man nun sagen, dass sich die Vollsperre des Tunnels im übernächsten Jahr um einen Monat verkürzen lasse, erklärte Klaus Fink, Geschäftsführer der Asfinag Alpenstraßen GmbH. Die Dauer der Vollsperre im Jahr 2017 – sechseinhalb Monate – wurde allerdings bestätigt. Mit einem Anreizsystem für den Auftragnehmer sollen unter Umständen weitere Optimierungen erzielt werden, so Fink.

In einer gemeinsamen Studie der Länder Tirol und Vorarlberg sowie der Asfinag wird außerdem untersucht werden, welche Alternativen es für die betroffenen Fahrzeuge zu den Sperrzeiten des Tunnels geben kann. Die Tiroler Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) wollte dabei vor allem auf die Bahn setzen. “Es ist unser politisches Ziel, dass der Güterverkehr großteils über die Schiene abgewickelt werden kann”, sagte sie.

Alternative Güterkonzepte

Die ÖBB-Güterverkehrsgesellschaft Rail Cargo hat für die Zeit der Totalsperren bereits alternative Güterverkehrskonzepte geprüft. “Wir werden in den kommenden Monaten auf die verladende Wirtschaft zugehen, um gemeinsam Bahnlösungen zu entwickeln”, kündigte Rail Cargo-Vorstand Erik Regter an. Er sei zuversichtlich, dass es gelinge, attraktive Transportlösungen auf der Schiene anbieten zu können.

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg forderte die Aussetzung der Fahrverbote für Lkw mit Anhänger und Sattelzüge über den Arlberg- und den Fernpass während der Sperren. Bei Beibehaltung der Fahrverbote würden pro Woche Mehrkosten von rund einer halben Million Euro anfallen. Zudem gelte es, den Verkehr auf alle verfügbaren Ausweichvarianten aufzufächern, damit nicht die Route Hörbranz-München-Kufstein überstrapaziert wird. Die Wirtschaftskammer Tirol hielt die Arlbergpassstraße aufgrund der topografischen und der Wetterverhältnisse nur für eine bedingte Umwegalternative. Sie verlangte langfristig den Bau einer zweiten Röhre sowie eine Optimierung des Bauablaufs, “die zumindest temporär die Benützung des Tunnels für den Wirtschaftsverkehr für die gesamte Bauzeit zulässt”.

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