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"Anmutig und verfressen": Schönbrunns neue Tigerin Sungari im Porträt

An Appetit mangelt es der neuen Schönbrunner Tigerin nicht.
An Appetit mangelt es der neuen Schönbrunner Tigerin nicht. ©APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/NORBERT POTENSKY
Seit mehr als sechs Wochen ist Wien das Zuhause der Sibirischen Tigerin Sungari. VIENNA.at hat im Tiergarten Schönbrunn vorbeigeschaut.
Neue Tigerin im Tiergarten Schönbrunn
Zu Besuch beim Kirk-Dikdik-Nachwuchs

Nichtssagend blickt Sungari durch die roten Gitterstäbe. Sie richtet die Ohren zur Seite und blinzelt. Schließlich landet die Box mit der Tigerin – so vermittelt es zumindest ein Video auf Facebook – in einem weißen Fahrzeug, das vor grauem Himmel und über schneebedeckten Boden davonholpert.

Baba, Leeuwarden - Servus, Wiener Zoo

Gepostet hat die Aufnahmen der niederländische AquaZoo Leeuwarden, wo das Leben von Sungari im Juni 2023 beginnt. Drei Geschwister sorgen dafür, dass sie kein Einzelkind ist. Einmal endet das Spielen mit ihnen böse, ihr Auge nimmt Schaden. "Das schränkt sie aber überhaupt nicht in ihrer Lebensqualität ein", berichtet Rupert Kainradl, Zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn, heute.

©APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/NORBERT POTENSKY  ©APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/NORBERT POTENSKY 

Leeuwarden trennen nicht viele Kilometer von der Nordsee – dafür umso mehr von Wien. Das erfährt Sungari in ihrem zweiten Winter. "Der Koordinator des europäischen Management-Programms für Tiger kam zu dem Schluss, dass Wien der beste Ort für sie ist", erinnert sich der niederländische Zoo, der mit den Vorbereitungen zu tun hat. Es geht unter anderem um Tests und Dokumente. Am 13. Februar liegen den Angaben zufolge ungefähr 1.300 Kilometer vor der Tigerin, am 14. Februar ist sie schon am Ziel.

Nimmersatte Tigerin im Wiener Tiergarten

In Wien nimmt Sungari zunächst keine Nahrung zu sich, sie ist laut Kainradl "angefüttert von den Kollegen in Leeuwarden". Inzwischen nennt sie der Kurator "verfressen" – aber auch "kraftvoll", "anmutig" und "sehr ruhig". Letzteres zeigt sich auch bei unserem Besuch am vergangenen Freitag. Genau sechs Wochen sind da seit ihrer Ankunft vergangen. Der Neuzugang liegt mit dem Kopf am Boden in Schönbrunn, die Pfoten gemütlich zur Seite ausgestreckt - Sungari ist eben auch nur eine Katze, wenn auch eine sehr große.

Künftig könnte die Tigerin von Nachwuchs umgeben sein. "Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) wurde die Tigerin als Partnerin für unser Männchen ausgewählt", erklärte der Wiener Zoo auf Facebook. Schlecht aussehen dürfte es jedenfalls nicht: Kainradl ist im Hinblick auf etwaigen Nachwuchs "sehr optimistisch".  

(BP/Red)

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