Die türkische Regierung hat die “Sanktionswut” der USA im Umgang mit dem Iran kritisiert und Washington vorgeworfen, den mit Hilfe der Türkei und Brasiliens ausgehandelten Atom-Kompromiss nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen. Die Verbissenheit, mit der an weiteren Strafmaßnahmen festgehalten werde, sei geradezu “absurd” und zeige deutlich, dass man beschlossen habe, “die Augen vor bestimmten Entwicklungen zu verschließen”, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Burak Özügergin, am Freitag in Ankara.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Vortag während seines Brasilien-Besuchs erklärt, die Gegner der iranisch-türkisch-brasilianischen Vereinbarung vom 17. Mai seien “eifersüchtig auf den diplomatischen Erfolg” Ankaras und Brasilias. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu wird kommenden Dienstag zu Gesprächen mit US-Außenministerin Hillary Clinton in Washington erwartet. Die türkische Presse geht unterdessen von zunehmenden Irritationen zwischen Ankara und Washington aus.
Clinton hatte am Donnerstag, ohne die Türkei beim Namen zu nennen, von “tiefen Meinungsverschiedenheiten” zwischen den USA und Brasilien in der Frage des Atomkonflikts mit dem Iran gesprochen. Sie kritisierte alle Initiativen, die es Teheran erlauben würden, “auf Zeit zu spielen”. Der von den USA als “durchsichtiger Trick” abgelehnte Kompromiss sieht vor, dass der Iran schwach angereichertes Uran in die Türkei liefert und im Gegenzug Uran mit einem höheren Anreicherungsgrad für Forschungszwecke zurück erhält. Die Regierungen Brasiliens und der Türkei zeigten sich irritiert über die Ablehnung der USA, die im Weltsicherheitsrat weiter auf neue Sanktionen pochen.
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