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Alter Bahnhof Lustenau: Warum es so schwer ist, ein verlassenes Auto zu entfernen

Das Schrottauto steht auch einen Monat später noch da.
Das Schrottauto steht auch einen Monat später noch da. ©VOL.AT/Mayer
Mirjam Mayer (VOL.AT) mirjam.mayer@russmedia.com
Ein verlassenes Auto sorgt in Lustenau weiterhin für Kopfschütteln. Warum die ÖBB es nicht einfach entfernen kann und wie es aktuell vor Ort aussieht.

Seit Monaten steht ein verlassenes Auto am alten Bahnhof in Lustenau – und es wird wohl noch eine Weile dort bleiben. Wie ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair im Gespräch mit VOL.AT erklärt, sei die Entfernung eines solchen Fahrzeugs ein langwieriger Prozess.

Am Grundstück führt ein Rad- und Spazierweg vorbei. ©VOL.AT/Mayer

Müllproblem setzt sich fort

Bereits Ende Februar berichtete VOL.AT über das verwahrloste Fahrzeug. Laut der Sicherheitswache Lustenau steht das Auto zumindest seit Dezember dort, wenn nicht sogar länger. Neben dem Auto hatte sich damals ein Müllhaufen angesammelt – neben Müllsäcken auch Sperrmüll und Autoreifen. Dieser wurde zwischenzeitlich entfernt, wie VOL.AT in Erfahrung bringen konnte.

Das Auto steht nach wie vor am Platz. ©VOL.AT/Mayer
Vor rund einem Monat sah es beim Auto so aus. ©VOL.AT/Mayer

Doch beim erneuten VOL.AT-Lokalaugenschein am Donnerstag zeigt sich ein ähnliches Bild wie zuvor. Das Auto steht unverändert am Platz. Daneben wurde auch wieder Müll in Form von zwei vollen blauen Säcken abgelegt.

Video: Lokalaugenschein beim Schrottauto

Laut Gasser-Mair sind solche Müllablagerungen "leider ein bekanntes Phänomen unserer Zeit": "Wo schon einmal Müll abgelegt wurde, wird oft noch etwas dazugelegt", meint er gegenüber VOL.AT. Viele Bürger würden bedauerlicherweise den bequemsten Weg wählen, um für sie lästigen Sperrmüll zu entsorgen.

Statt des großen Müllberges sieht man aktuell zwei volle Säcke. ©VOL.AT/Mayer

Warum zieht sich die Entfernung hin?

Die Entfernung eines solchen Fahrzeugs ist ein komplizierter Prozess, wie der ÖBB-Sprecher betont. Die ÖBB als Grundstückseigentümer darf nicht einfach aktiv werden, sondern muss zunächst eine Halterabfrage durchführen, um den Besitzer ausfindig zu machen und ihn zur Entfernung des Autos aufzufordern. Laut der Sicherheitswache Lustenau ist der letzte Halter bekannt und wurde bereits kontaktiert. Sollte er nicht reagieren, folgt ein Verwaltungsverfahren, das sich über Wochen oder Monate hinziehen kann. Falls der Besitzer untätig bleibt, kann das Fahrzeug irgendwann in den Besitz der Gemeinde übergehen. Dann kann es entfernt werden – hier etwa im Auftrag der ÖBB.

Verantwortlich für das ehemalige Bahnhofsgelände ist die ÖBB. ©VOL.AT/Mayer

ÖBB bleibt dran

Da ein Rad- und Spazierweg an dem Grundstück vorbeiführt, kennen viele Lustenauer das Schrottauto. In sozialen Medien gibt es bereits mehrere Beiträge zum "Müllproblem" beim alten Bahnhof. Anfang März, kurz nach der Entfernung des großen Müllhaufens, teilte ein Anrainer bereits wieder Fotos von weiteren illegalen Ablagerungen. Er überlegte, die Situation selbst zu überwachen, um zu beobachten, wer hier Müll ablege.

Die ÖBB sei sich der Problematik bewusst und werde das Thema weiterverfolgen, gibt Gasser-Mair zu verstehen. Das Thema des Schrottautos wurde laut ihm an die Rechtsabteilung übergeben. Man müsse den rechtlich einwandfreien Weg einhalten, auch wenn es aufwändig sei. Wann genau das Fahrzeug entfernt werden kann, bleibt vorerst offen.

(VOL.AT)

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