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Aeroflot-Maschine mit US-Enthüller Snowden in Moskau gelandet

Snowden will offenbar nach Venezuela
Snowden will offenbar nach Venezuela ©AP
Der von den USA gesuchte Geheimdienstspezialist und Informant Edward Snowden ist an Bord einer Maschine der russischen Fluggesellschaft Aeroflot in Moskau gelandet.
Snowden verlässt Hongkong
Auch die Briten spionieren
Snowden der Spionage beschuldigt
Das Geheimprogramm der PRISM

Das Flug mit der Nummer SU213 sei, von Hongkong kommen, auf dem großen Hauptstadt-Airport Scheremetjewo gelandet, teilte der Flughafen am Sonntag mit. Die Passagiere landeten auf dem Terminal F.

Asyl in Ecuador?

Der Enthüller des US-Spähprogramms Prism, Edward Snowden, hat Asyl in Ecuador beantragt. Das teilte der ecuadorianische Außenminister Ricardo Patiño am Sonntag im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mit. Snowden hatte am Sonntag Hongkong verlassen, wo er nach seinen Enthüllungen über das Spähprogramms des US-Geheimdienstes NSA sowie britischen Abhöraktionen Ende Mai abgetaucht war.

Massive Spionage enthüllt

Von Hongkong aus hatte der frühere Mitarbeiter einer IT-Spezialfirma erstmals vor zwei Wochen massive Spionage der USA im Internet enthüllt und damit weltweit Empörung über die Geheimdienst-Praktiken ausgelöst. Noch in den USA hatte Snowden (30) durch seine Arbeit Zugriff auf zahllose Geheimdienst-Dokumente. Zuletzt legte der US-Bürger noch Dokumente über ein britisches Überwachungsprogramm im Internet sowie die Datenspionage von US-Diensten in China offen. Die US-Regierung hat Anklage wegen Geheimnisverrats gegen Snowden erhoben und seine Festnahme in Hongkong beantragt. Die Behörden dort ließen in aber ausreisen.

Empörung in den USA

Die spektakuläre Ausreise Snowdens von Hongkong nach Moskau löste in den USA Empörung aus. Der einflussreiche demokratische Senator Chuck Schumer drohte Moskau, dies werde “ernste Konsequenzen” für die russisch-amerikanischen Beziehungen haben. Der russische Präsident Wladimir Putin müsse von der Aktion gewusst haben, sagte er dem TV-Sender CNN am Sonntag. Es scheine, als wolle “Russland den USA Knüppel zwischen die Beine werfen”. Er gehe davon aus, dass sich Washington in Moskau um eine Auslieferung Snowdens bemühe.

US-Geheimdienst will  Regeln verschärfen

Nach den Enthüllungen des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden hat Geheimdienstchef General Keith Alexander von der National Security Agency (NSA), verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Die Arbeitsabläufe würden gründlich überprüft, um Computerexperten wie Snowden künftig besser überwachen zu können, sagte Alexander am Sonntag dem Fernsehsender ABC. Snowden habe “einige unserer Geheimnisse gestohlen”. Das Justizministerium in Washington erklärte, es bemühe sich bei der Strafverfolgung Snowdens um Zusammenarbeit mit den Behörden derjenigen Länder, in denen der 30-jährige US-Bürger möglicherweise Zuflucht finden werde.

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