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China übernimmt MediaMarkt: Was ändert sich jetzt in Österreich?

MediaMarkt unter neuer Führung – was .sich in Österreich ändert
MediaMarkt unter neuer Führung – was .sich in Österreich ändert ©APA
MediaMarkt bekommt mit JD.com einen chinesischen Eigentümer. Was das für den Elektrohandel in Österreich bedeutet – und wie der Kurs jetzt weitergeht.

Die Elektronikkette MediaMarkt bleibt in Österreich auf Wachstumskurs – auch unter neuer Eigentümerschaft. Die deutsche Muttergesellschaft Ceconomy, zu der auch Saturn gehört, wird künftig vom chinesischen Handelsriesen JD.com kontrolliert. Die Übernahme soll im Laufe des kommenden Jahres finalisiert werden. JD.com hält bereits mehr als 85 Prozent an dem Konzern und plant langfristig den Rückzug Ceconomys von der Börse.

Stabile Bilanz in Österreich

Trotz eines von Konsumzurückhaltung geprägten Umfelds hat MediaMarkt Österreich im Geschäftsjahr 2024/25 (Ende September) den Umsatz leicht um 0,6 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gesteigert. Die Kette betreibt derzeit 56 Filialen im Bundesgebiet und beschäftigt rund 2405 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das sind etwas weniger als im Vorjahr (2447).

"Wir konnten trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten sowohl die Umsätze stabil halten als auch ein Ergebniswachstum erzielen", erklärte Jan Niclas Brandt, Geschäftsführer von MediaMarkt Österreich und Schweiz, gegenüber der APA. Man habe nicht nur die Marktführerschaft im Land verteidigen können, sondern auch wichtige Schritte beim Ausbau des Serviceangebots und der Online-Präsenz gesetzt.

China greift nach Europas Elektrohandel

Der neue Eigentümer JD.com, in China als Online-Gigant bekannt, will mit der Übernahme seine Position im europäischen Einzelhandel deutlich ausbauen. Der Zugriff auf über 1000 Filialen in Europa sowie etablierte Online-Plattformen soll dem Unternehmen helfen, sich im Wettbewerb mit Branchengrößen wie Amazon oder Alibaba besser zu positionieren.

Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner sieht in der Zusammenarbeit mit JD.com eine große Chance: "Wir gewinnen nicht nur Zugang zu moderner Technologie und global führender Handelskompetenz, sondern auch zu erstklassigen Lieferketten." Der Deal sei ein "wichtiger Meilenstein für die weitere Expansion", so Deissner weiter.

Deutliches Plus im Onlinegeschäft

Ceconomy konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 den Umsatz konzernweit um 5,7 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro steigern. Besonders stark fiel das Wachstum im Onlinegeschäft aus – hier legte der Umsatz um 13,3 Prozent zu. Auch beim operativen Ergebnis (EBIT) verbuchte man ein sattes Plus: Mit 378 Millionen Euro lag es um 72 Millionen höher als im Vorjahr.

Für das kommende Jahr peilt der Konzern ein nochmals verbessertes EBIT von rund 500 Millionen Euro an. Dieses Ziel soll unter anderem durch Synergien mit JD.com erreicht werden.

Strategische Ausrichtung bleibt erhalten

Trotz der Übernahme soll der eingeschlagene Kurs beibehalten werden. MediaMarkt-Saturn will auch unter chinesischer Führung auf profitables Wachstum setzen und die Digitalisierung weiter vorantreiben. Der Fokus liegt dabei auf einem verbesserten Einkaufserlebnis, einem erweiterten Serviceangebot und einer stärkeren Verzahnung von Online- und Filialgeschäft.

(VOL.AT)

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