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Grippewarnung für Österreich: Erste Virusnachweise deutlich früher als üblich

Grippe auf dem Vormarsch (SYMBOLBILD)
Grippe auf dem Vormarsch (SYMBOLBILD) ©CANVA
Während in Österreich die Aufmerksamkeit vor Weihnachten eher auf andere Themen gerichtet ist, warnen internationale Gesundheitsbehörden vor einer besonders aggressiven Grippewelle.

Die Influenza-A-Variante H3N2 breitet sich derzeit stark aus – mit ersten Anzeichen eines früheren Saisonhöhepunkts auch in Europa.

Rekordzahlen in Australien als Frühindikator

Auf der Südhalbkugel beginnt die Grippesaison üblicherweise im Juni und endet im Oktober. In Australien halten die Infektionen in diesem Jahr jedoch ungewöhnlich lange an. Bereits Ende Oktober wurde das "schlimmste Grippejahr seit Beginn der Aufzeichnungen" gemeldet. Laut lokalen Behörden sind die Krankenhäuser vielerorts stark ausgelastet. Auch in Großbritannien steigen die Fallzahlen, was auf einen ähnlichen Verlauf in Europa schließen lässt.

Österreich bereitet sich vor

Laut Wiener Gesundheitsverbund wird die Influenza häufig unterschätzt. Besonders gefährdet seien Säuglinge, ältere Menschen, Schwangere und Personen mit Vorerkrankungen. Im Jahr 2024 mussten rund 1800 Patienten aufgrund der Grippe stationär aufgenommen werden. Das entspricht bei einer durchschnittlichen Stationsgröße von 32 Betten einer erheblichen Belastung.

Die Daten zeigen zudem, dass ein Großteil der hospitalisierten Personen entweder über 60 Jahre alt war (62 Prozent) oder Kinder unter zehn Jahren betraf (14 Prozent). Der österreichische Impfplan empfiehlt daher eine Impfung ab dem sechsten Lebensmonat für alle Personen.

Neue Virusvariante verändert Verlauf

Experten zufolge könnte eine Mutation des H3N2-Virus dafür sorgen, dass sich die Grippewelle in Österreich heuer früher als üblich zuspitzt – bereits Mitte bis Ende Dezember. Normalerweise erreicht die Welle ihren Höhepunkt im Jänner. Erste Virusnachweise im Abwasser traten heuer zwei bis vier Wochen früher auf als in vergangenen Jahren.

Impfaufruf trotz Unsicherheiten

Laut dem interimistischen Leiter der Notfallambulanz mit Infektionsambulanz an der Klinik Donaustadt zeigen erste Daten, dass die aktuelle Virusvariante ansteckender sein könnte. Man rechne deshalb mit einer rund 20 Prozent höheren Zahl an Erkrankungen. Die Gesundheitsverbünde bereiten sich nach eigenen Angaben auf eine stärkere Belastung vor.

Wie wirksam der diesjährige Impfstoff gegen die neue Variante ist, werde sich allerdings erst nach Ende der Saison beurteilen lassen. Die Mutation betrifft laut Experten nur einen der drei im Impfstoff enthaltenen Influenza-Typen.

(VOL.AT)

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