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Mutiertes Grippevirus breitet sich aus: Was Österreich droht

Neue Influenza-Mutation breitet sich - noch ist Österreich nicht betroffen.
Neue Influenza-Mutation breitet sich - noch ist Österreich nicht betroffen. ©Symbolfoto via Canva Pro von Engin Akyurt (Pexels)
Eine mutierte Influenza-H3N2-Variante breitet sich in Großbritannien immer weiter aus - Österreich beobachtet die Lage mit erhöhter Aufmerksamkeit. Was die neue Grippewelle für Impfschutz und Vorsorge bedeutet.

Grippe-Variante H3N2 breitet sich aus – eingeschränkte Immunabwehr der Bevölkerung

In England steigen die Grippefälle – besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Laut Berichten dominiert dort derzeit eine neue Variante des Influenza-A-Subtyps H3N2, die sich durch sieben Mutationen deutlich vom Impfstoffstamm unterscheidet. Der Glasgower Infektiologe Dr. Antonio Ho betont laut British Medical Journal, dass dadurch die Wirksamkeit der Impfung gegen Infektion und Erkrankung verringert sein könnte.

Österreich: Kein Anstieg bei H3N2, aber erhöhte Aufmerksamkeit empfohlen

In Österreich zeigt sich derzeit ein anderes Bild: Laut dem Diagnostischen Influenza-Netzwerk Österreich (DINOE) wurde H3N2 bisher nur vereinzelt nachgewiesen (mehr dazu hier). Auch das Robert Koch-Institut meldet für Deutschland keine ungewöhnliche Häufung.

Konkrete Warnungen österreichischer Behörden zur neuen Variante liegen aktuell nicht vor. Die dynamische Entwicklung in anderen Ländern wird jedoch international beobachtet, und Fachleute empfehlen eine erhöhte Wachsamkeit, insbesondere in der laufenden Impfsaison.

Was macht die H3N2-Mutation besonders?
Im Sommer 2025 wurden sieben neue Mutationen in einem H3N2-Stamm entdeckt. Das Virus zirkuliert früher als üblich und kann sich offenbar leichter verbreiten – auch bei bestehender Immunität.
⚠️ Ist die neue Grippevariante gefährlich?
Fachleute stufen H3N2 generell als aggressiveren Virustyp ein. Die aktuelle Mutation trifft besonders Kinder und gefährdet ältere Menschen und Risikogruppen durch mögliche schwere Verläufe.
Wie schnell verbreitet sich das Virus?
Die Reproduktionszahl (R-Wert) liegt laut Expert:innen bei 1,4 – höher als bei typischer saisonaler Grippe. In UK begann die Grippesaison über fünf Wochen früher als üblich.
Wie gut schützt der Impfstoff 2025/26?
Die Impfung wurde vor dem Auftreten der Mutation entwickelt. Sie ist kein perfekter Match, bietet aber laut Expert:innen Schutz vor schweren Verläufen – besonders für ältere und chronisch kranke Menschen.
Wer ist besonders gefährdet?
Kinder, ältere Erwachsene und Personen mit Vorerkrankungen gelten als besonders gefährdet. Die Virusvariante breitet sich vor allem in Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen schnell aus.

Wie wirksam ist die Grippeimpfung 2025/26?

Die WHO hat für diese Saison mehrere H3N2-nahe Stämme empfohlen, die auch in den in Europa eingesetzten Impfstoffen enthalten sind. Dennoch weisen Studien darauf hin, dass bei stark abweichenden Virusvarianten – wie sie derzeit in Großbritannien zirkuliert – die Schutzwirkung gegen H3N2 reduziert sein kann.

Trotz möglicher Einschränkungen gilt die Impfung als zentraler Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe – besonders für ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Kinder.

Influenza-Impfstoffe 2025/26

Zusammensetzung laut WHO-Empfehlung

Virus-Typ Stamm Herstellung
A(H1N1)pdm09 A/Victoria/4897/2022 Ei-basiert
A(H1N1)pdm09 A/Wisconsin/67/2022 Zell-basiert
A(H3N2) A/Croatia/10136RV/2023 Ei-basiert (neu)
A(H3N2) A/District of Columbia/27/2023 Zell-basiert (neu)
B/Victoria-Linie B/Austria/1359417/2021 Beide Verfahren

Quelle: Zentrum für Virologie, Medizinische Universität Wien

Grippeimpfung in Österreich: Kostenlos für alle

Seit der Saison 2024/2025 ist die Influenza-Impfung in Österreich Teil des öffentlichen Impfprogramms und für alle Personen ab einem Alter von sechs Monaten kostenlos erhältlich.

Sie steht in Hausarztpraxen, bei Impfaktionen in Betrieben und Pflegeeinrichtungen sowie über mobile Dienste zur Verfügung. Als optimaler Zeitraum für die Verabreichung gilt der Zeitraum von Mitte Oktober bis Ende November – also zurzeit.

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Hinweis:
Dieser Artikel dient ausschließlich der Information. Er stellt keine medizinische Empfehlung oder individuelle Beratung dar. Für persönliche Fragen zur Grippeimpfung oder gesundheitlichen Risiken wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder Ihre Gesundheitsberatungsstelle.
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