Das größte Wohnbauprojekt des Landes – was in Bregenz jetzt geplant wird

Mitten in Bregenz, entlang der Rheinstraße und im Bereich der Achgasse, entsteht in den kommenden Jahren das wohl größte Wohnbauvorhaben Vorarlbergs: Rund 400 neue Wohnungen sollen hier entstehen – moderner, energieeffizienter und sozial durchmischt. Der städtebauliche Wettbewerb wurde soeben gestartet, die Ergebnisse werden Anfang 2026 öffentlich präsentiert. Der tatsächliche Baustart ist nicht vor 2027 geplant. Doch schon jetzt passiert Entscheidendes – vor allem für jene, die heute noch in der Südtirolersiedlung leben.

"Zuerst geht’s um die Menschen"
160 Bewohnerinnen und Bewohner zählt die Siedlung aktuell. Viele von ihnen leben seit Jahrzehnten hier. "Wir wissen aus Erfahrung, dass es bei einem Bauprojekt wie der Südtirolersiedlung Rheinstraße zuerst um die Unterstützung für die Bewohner:innen geht", sagt VOGEWOSI-Prokuristin Mag. Carina Welzig-Steu. Sie ist für alle mietrechtlichen Fragen zuständig – und in engem Austausch mit den Betroffenen.

In persönlichen Gesprächen gemeinsam mit der Stadt Bregenz habe man versucht, individuelle Lösungen zu finden: "Wir sind von Anfang an mit den Bewohner:innen im Gespräch", so Welzig-Steu. Alle Interessierten seien eingeladen worden, sich persönlich bei der VOGEWOSI zu informieren.
Neue Wohnungen in Sicht – aber mit Bedacht
Einige Mieter haben bereits eine neue Bleibe gefunden, andere stehen noch auf Wartelisten. Besonders gefragt sind Wohnungen in Bregenz – idealerweise wieder bei der VOGEWOSI. Über 40 Personen haben sich für einen Umzug in die neue Wohnanlage im Feldmoos entschieden. Weitere Optionen gibt es bald in der Mariahilfstraße und der Holzackergasse.
Soziale Unterstützung kommt zusätzlich von der Stadt Bregenz: Bei Bedarf werden individuelle Begleitungen angeboten – ein Punkt, der in solchen Projekten oft unterschätzt wird.
Was sich die Menschen wünschen, warum nicht saniert wird und was VOGEWOSI-Chef Lorenz sagt
Die Wünsche der Mieter sind erstaunlich klar – und durchaus bescheiden. "Für viele darf es auch eine ältere, günstigere Wohnung sein", erklärt Welzig-Steu. "Wenn es dann noch Verbesserungen wie einen Balkon oder eine Zentralheizung gibt, ist die Freude groß." Genau solche Wünsche notiert die VOGEWOSI gewissenhaft – und versucht, entsprechend passende Wohnungen anzubieten, sobald etwas frei wird.
Am 22. November 2023 wurde dieser Masterplan der Öffentlichtkeit vorgestellt.

Architektenwettbewerb gestartet – Ideen für ein lebenswertes Quartier
Der architektonische Wettbewerb für das neue Wohnviertel läuft. Die Anforderungen sind hoch: Die großzügigen Grünflächen der aktuellen Siedlung sollen erhalten bleiben, zusätzlich entstehen 120 neue Wohnungen. Eine soziale Durchmischung ist dabei ebenso Vorgabe wie moderne Standards – von der Barrierefreiheit über Lärmschutz bis zur Energieeffizienz. Die künftigen Wohnungen – insgesamt 320 an der Zahl – werden mit Balkonen, Zentralheizung und heller Raumgestaltung geplant.
Die bestehenden Gebäude am Südtiroler Platz bleiben erhalten.
Warum nicht sanieren?
"Die Südtirolersiedlung Bregenz-Rheinstraße erfüllt keine der heutigen Anforderungen an modernes Wohnen", erklärt VOGEWOSI-Geschäftsführer Dr. Hans-Peter Lorenz. Eine Sanierung sei weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll. Stattdessen setze man auf einen vollständigen Neubau – als Vorzeigeprojekt für den gemeinnützigen Wohnbau in Vorarlberg.

Mit dem Neubau wolle man nicht nur moderne Qualität bieten, sondern die Mieten weiterhin leistbar halten. "Energiesparende Heizsysteme, gute Isolierungen, barrierefreier Zugang, helle Räume und moderne Bäder – das ist heute Standard", so Lorenz. Und das soll künftig auch in der neuen Südtirolersiedlung Realität werden.
Faktenblock
- Projekt: Neubau der Südtirolersiedlung Rheinstraße in Bregenz
- Start Architektenwettbewerb: 2025
- Ergebnisse Wettbewerb: Anfang 2026
- Frühester Baubeginn: 2027
- Geplante Wohnungen: ca. 400
- Besonderheiten: Grünflächen bleiben erhalten, soziale Durchmischung, moderne Standards
- Unterstützung: Stadt Bregenz & VOGEWOSI begleiten Bewohner:innen beim Umzug
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