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Wechsel an der Spitze von Porsche: VW-Chef Blume gibt Doppelrolle ab

Oliver Blume ist seit 2015 Vorstandsvorsitzender von Porsche und führt seit 2022 auch den Volkswagen-Konzern.
Oliver Blume ist seit 2015 Vorstandsvorsitzender von Porsche und führt seit 2022 auch den Volkswagen-Konzern. ©APA/AFP
VW-Konzernchef Oliver Blume dürfte sein Amt als Chef des deutschen Sportwagenherstellers Porsche bald aufgeben.

Der Aufsichtsrat habe sich auf einen Nachfolger geeinigt, "ab kommendem Jahr" werde Blume das Amt in neue Hände übergeben, berichtete die "Bild"-Zeitung am Freitag unter Berufung auf Insider. Damit würde die viel kritisierte Doppelrolle Blumes an der Spitze der beiden Autobauer enden.

Entscheidung steht bevor

Die Zeitung berichtete, der Name des Nachfolgers werde noch geheim gehalten. "Nur so viel sickerte aus Aufsichtsratskreisen durch: Es handelt sich um einen Mann. Er ist technisch versiert und kein Unbekannter in der Volkswagen-Welt." Der Aufsichtsrat von Porsche solle bald über die Personalie abstimmen. Volkswagen und Porsche waren zunächst nicht erreichbar.

Blume-Doppelrolle massiv in der Kritik

Blume führt Porsche seit zehn Jahren und steht zusätzlich seit Sommer 2022 an der Spitze der Muttergesellschaft Volkswagen. Die Doppelrolle stößt bei Investoren und Analysten schon länger auf Kritik. Eine solche Doppelrolle berge Interessenkonflikte. Im September hatte Volkswagen-Betriebsratschefin Daniela Cavallo ein Ende dieser Struktur gefordert.

"Der Vorstandsvorsitzende kann in Wolfsburg kein Halbtagschef sein und die restliche Zeit bei Porsche verbringen", hatte sie gesagt. Zuletzt hatten sich in Medienberichten und von Insidern Hinweise darauf verdichtet, dass Porsche nach einem Nachfolger für Blume sucht. Blume hatte immer betont, dass seine Doppelrolle "nicht auf alle Zeiten ausgelegt" sei.

Milliardenverlust durch Strategieänderung

Vor wenigen Wochen hatte sich die Krise bei Porsche verschärft. Der Autobauer vollzog einen Strategieschwenk und strich seine Elektropläne zusammen, was den Konzern allein heuer 3,1 Milliarden Euro kostet.

Zum dritten Mal in diesem Jahr kappte Porsche seine Gewinnprognose: Die Margen sollen sinken und die Dividende für heuer erheblich geringer ausfallen. Porsche steht schon seit Längerem wegen des mauen Geschäfts in China unter Druck.

(APA/REUTERS)

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