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Alarmierende Zahlen: Jeder fünfte Wiener lebt in Armut

Am Welttag gegen Armut warnen NGOs vor Sozialkürzungen.
Am Welttag gegen Armut warnen NGOs vor Sozialkürzungen. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Sujet)
Am heutigen internationalen Tag zur Beseitigung der Armut wird ein Blick auf die alarmierende Armutslage in Wien und Österreich geworfen. Mit einer hohen Zahl armutsgefährdeter Personen und besorgniserregenden Entwicklungen in der Sozialpolitik stehen viele Menschen vor erheblichen Herausforderungen.
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Am 17. Oktober wird weltweit der Tag zur Beseitigung der Armut begangen. In Wien sind rund 400.000 Menschen von Armut bedroht, was eine hohe Dichte an Risikohaushalten zur Folge hat, wie der ORF berichtet. Laut Informationen der Volkshilfe sind in ganz Österreich etwa 1,5 Millionen Menschen, das entspricht 17 Prozent der Bevölkerung, armutsgefährdet. Besonders in Wien ist die Situation gravierend: Hier ist etwa jede fünfte Person betroffen.

Alarmierende Armutsstatistiken in Wien und Österreich

Die aktuellste Erhebung aus dem Jahr 2023 zeigt, dass vor allem Personen mit AMS-Einkommen von einer hohen Armutsquote betroffen sind. Zu den besonders gefährdeten Gruppen zählen Alleinerziehende, nicht-österreichische Wiener sowie junge Erwachsene und Minderjährige. Im Jahr 2024 erhielten fast 150.000 Wiener Mindestsicherung, wobei über die Hälfte von ihnen nicht aus Österreich stammt.

NGOs warnen vor Einsparungen bei Mindestsicherung

Eine besorgniserregende Entwicklung ist die geplante Einsparung bei der Mindestsicherung, insbesondere für subsidiär Schutzberechtigte. Diese Gruppe wird künftig in die Zuständigkeit der Grundversorgung fallen, was bedeutende Einschnitte für die Betroffenen zur Folge hat.

NGOs wie die Diakonie äußerten Kritik an den angekündigten Maßnahmen. Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser warnte vor den weitreichenden Konsequenzen: "Der plötzliche Entzug der Mindestsicherung wird für die Betroffenen im ersten Schritt bedeuten, dass sie ihre Mieten nicht mehr bezahlen können, damit in Mietschulden geraten und von Delogierung bedroht sein werden. Insgesamt führt dieser Schritt in akute Armut und Wohnungslosigkeit und verschlechtert ihre Chancen auf Bildung, Teilhabe und Integration noch zusätzlich."

(Red)

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