Die Initiative wurde von der Wiener Städtischen Versicherung ins Leben gerufen. Nun wird die Aktion auch beim größten Laufevent im Dreiländereck umgesetzt.Der Diplomkrankenpfleger arbeitet seit 2016 in der Anästhesie-Abteilung im LKH Feldkirch. Dort hat er täglich mit Notfällen zu tun – eine Erfahrung, die ihm nun auch auf der Laufstrecke zugutekommt.

Wenn Notfälle Routine sind
Zuvor war er sechs Jahre lang Bankangestellter. "Den Kontakt mit Menschen hatte ich schon damals, aber in einem völlig anderen Umfeld", blickt er zurück.

Zum Laufsport kam er eher zufällig. Über das Fußballtraining musste er zwangsläufig Kilometer sammeln, wirklich gepackt hat ihn der Sport aber erst durch Kolleginnen und Kollegen aus dem Krankenhaus.
2018 wagte er sich erstmals an einen Halbmarathon. "Seither ist das Laufen ein fixer Bestandteil meines Alltags", erzählt er. Ob zum Abschalten, den Kopf frei bekommen oder als Zeit an der frischen Luft, für den 40-Jährigen ist das Laufen ein wertvoller Ausgleich.
Unterwegs mit Beachflag und Erste-Hilfe-Set
Heuer steht für ihn eine besondere Aufgabe an: Er läuft beim 3-Länder-Marathon als sogenannter "Running Doctor" über die Halbmarathon-Distanz von 21,0975 Kilometern mit.
Damit ist er ein medizinisch geschulter Ersthelfer direkt im Läuferfeld. "Ich sehe mich als Bindeglied zu den Rettungskräften. Falls es jemandem schlecht geht, kann ich sofort reagieren", sagt er.
Mit einer Beachflag am Rücken ist er während des Laufs klar erkennbar. "Es ist zwar ungewohnt, mit einer Fahne zu laufen, aber wichtig. So wissen die Läuferinnen und Läufer sofort, an wen sie sich wenden können", meint der 40-Jährige.
Als "Running Doctor" ist er mit einem speziellen Rucksack ausgestattet: Rettungsdecke, Erste-Hilfe-Set, Handschuhe, Traubenzucker oder Salz - alles, was für eine Erstversorgung notwendig sein kann.
Jede Sekunde zählt
Auf der Strecke selbst sind die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer top vorbereitet. Doch nicht immer läuft alles nach Plan. "Viele wollen ihre Bestzeit, gehen ans Limit und überschätzen sich", weiß Schmid. Flüssigkeit, Zucker oder Elektrolyte können in vielen Fällen helfen. Bei akuten Herz-Kreislauf-Problemen hingegen entscheidet jede Sekunde. "Das Beispiel Christian Eriksen bei der EM 2020 hat gezeigt, dass es jeden treffen kann, auch vermeintlich Gesunde", ruft der Ersthelfer in Erinnerung.
Seine Berufserfahrung gibt ihm Sicherheit, doch Schmid betont auch die Unterschiede: "Im Krankenhaus habe ich alles an Equipment sofort griffbereit. Auf der Strecke habe ich nur das Nötigste dabei und das macht die Sache herausfordernd." Die wichtigste Aufgabe sei es, die ersten Minuten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu überbrücken.
Vierte Teilnahme
Für Markus Schmid ist es bereits die vierte Teilnahme am 3-Länder-Marathon. Dieses Mal steht aber nicht die persönliche Bestzeit im Vordergrund. "Ich freue mich auf die Bewegung und darauf, im Ernstfall helfen zu können."
Seinen Einsatz als "Running Doctor" sieht er mit einem Augenzwinkern: "Am liebsten hätte ich möglichst wenig Kundschaft. Dann können sich alle auf das konzentrieren, was wirklich zählt, das Laufen."
(VOL.AT)
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