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2,7 % mehr Pension? Für viele bleibt unterm Strich weniger

Wer 2026 weniger Pension spürt – trotz Erhöhung
Wer 2026 weniger Pension spürt – trotz Erhöhung ©CANVA
Ab 2026 steigen die Pensionen in Österreich – und doch verlieren viele unter dem Strich Geld. Warum das so ist, zeigt ein genauer Blick auf die Zahlen.

Mit dem 1. Jänner 2026 tritt die nächste Pensionserhöhung in Kraft: Im Schnitt steigen die österreichischen Pensionen um 2,25 Prozent. Doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell – viele werden davon nicht profitieren.

Zwar sieht die gesetzliche Regelung eine Erhöhung von 2,7 Prozent für Monatsbruttobezüge bis 2.500 Euro vor, was einem Plus von maximal 67,50 Euro entspricht, darüber hinaus wird der Anstieg pauschal gedeckelt.

Die Folge: Wer eine höhere Pension bezieht, verliert real an Kaufkraft. Bereits ab einer monatlichen Bruttopension von 2.501 Euro fällt die prozentuelle Erhöhung unter die 2,7-Prozent-Marke. Bei einem Bruttobezug von 3.400 Euro (das entspricht 3.467,50 Euro ab 2026) beträgt die Anpassung sogar nur noch 1,99 Prozent – und liegt damit klar unter der erwarteten Teuerung.

Prognose: Inflation frisst Erhöhung auf

Die Inflation bleibt auch 2025 ein relevanter Faktor. Wirtschaftsinstitute wie das WIFO und die OeNB prognostizieren für das laufende Jahr eine Teuerung von durchschnittlich 2,75 Prozent. Damit wird klar: Wer keine volle Inflationsabgeltung erhält, erlebt effektiv eine Pensionskürzung.

Pensionist:innen mit überdurchschnittlichen Bezügen verlieren damit Jahr für Jahr real an Einkommen – trotz nomineller Erhöhung. Für Menschen mit 5.000 Euro Monatsbrutto bedeutet das konkret: Ab 2026 erhalten sie lediglich rund die Hälfte der inflationsbedingten Anpassung.

Diese folgende Tabelle zeigt, mit welchem Plus man je Brutto-Pension rechnen kann und wie sich das Netto auswirken wird:

©Finanz.at

Steuerreform bringt Teil-Entlastung

Die gute Nachricht: 71 Prozent der Pensionist:innen profitieren von der sogenannten kalten Progressionsabschaffung und der damit verbundenen Steuerreform. Sie erhalten neben der Pensionserhöhung auch eine Netto-Entlastung. Zusätzlich wird der Pensionistenabsetzbetrag um 1,75 Prozent erhöht. Das mildert die Belastung – gleicht sie aber bei vielen nicht völlig aus.

Die neue Lohnsteuertabelle ab 2026 sieht nach der teilweisen Abschaffung der kalten Progression - zwei Drittel werden automatisch auf alle Steuertarifstufen verteilt - wie folgt aus:

©Finanz.at

Was bleibt, ist ein Gefühl der Ungerechtigkeit

Gerade für ältere Menschen mit mittleren bis höheren Pensionen stellt sich die Frage: Warum wird bei ihnen gespart, obwohl sie jahrzehntelang in das System eingezahlt haben? Die pauschale Deckelung sorgt bei vielen für Frust. Zwar profitieren Menschen mit kleineren Pensionen stärker von der Erhöhung, doch für andere bleibt ein schaler Beigeschmack: Eine tatsächliche Inflationsabgeltung sieht anders aus.

(VOL.AT)

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