Einen besseren Zeitpunkt hätte sich der 63-jährige Brasilianer kaum aussuchen können: Der 3-Länder-Marathon am 12. Oktober hat vor wenigen Tagen die 10.000er-Marke an Teilnehmern geknackt. Mitverantwortlich dafür ist ausgerechnet ein Mann, der mehr als 9000 Kilometer entfernt lebt.

40 Jahre Begeisterung
Armando Girello gilt als einer der Pioniere im brasilianischen Lauftourismus. Seit fast vier Jahrzehnten organisiert er Laufreisen rund um den Globus. In diesem Jahr steht erstmals Bregenz auf dem Programm, mit stolzen 200 brasilianischen Teilnehmern im Gepäck.
Dabei bringt er nicht nur Organisationserfahrung mit, sondern auch sportliche Routine: Girello selbst hat bereits 20 Marathons erfolgreich beendet.

"Ich habe den Dreiländermarathon durch einen brasilianischen Laufclub entdeckt und wusste sofort: Das ist etwas ganz Besonderes", sagt Girello. "Ein Lauf durch drei Länder, diese Natur, die Atmosphäre, so etwas gibt es kaum auf der Welt."
Boom dank Social Media
Die Route führt vom Start in Lindau entlang des Bodensees in die Schweiz und zurück nach Bregenz. Dass die südamerikanische Gruppe so groß wurde, ist kein Zufall: "Anfangs rechneten wir mit 80 Teilnehmern", erzählt Girello. "Doch dann kam Social Media und alles explodierte."
Seine Firma travelrun, die 1987 in New York ihren ersten Marathon organisierte, nutzte Instagram und die eigene Website zur Bewerbung der Reise. Das Ergebnis: Über 200 zusätzliche Anmeldungen – allein aus Brasilien.

"Ohne Social Media wäre das unmöglich gewesen", ist Girello überzeugt. Die Nachfrage sei enorm gewesen: "Viele wollten unbedingt dabei sein, auch weil es nicht der typische City-Marathon ist." Laut den Veranstaltern bleibt ein Großteil der Gäste aus Brasilien mehrere Tage im Ländle.
Sport trifft Kultur
Dass hinter einer Gruppe dieser Größe logistisch viel Arbeit steckt, ist klar. Girello sieht darin kein akutes Problem: "Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit erfahrenen Partnern und wurden auch vor Ort tatkräftig unterstützt."
Auch wenn er dieses Jahr selbst nicht mitläuft – eine Verletzung verhindert den Start –, ist seine Begeisterung spürbar: "Für viele ist es der erste Besuch in Europa. Und sie werden nicht nur den Lauf lieben, sondern auch die Region."

Er sieht es als seine Mission, Menschen nicht nur sportlich, sondern auch kulturell zu bereichern: "Wir Brasilianer sind offen, neugierig und lieben es, neue Kulturen kennenzulernen", sagt er. "Ich bin sicher, wir hinterlassen einen positiven Eindruck."
Organisator, Motivator, Sportler
Girello selbst sieht sich als Mischung aus Organisator, Motivator und Sportler. "Ich liebe, was ich tue. Wenn ich sehe, wie unsere Läufer mit glänzenden Augen ins Ziel kommen, weiß ich: Es hat sich gelohnt."
Der 3-Länder-Marathon wird für viele seiner Teilnehmer "eine einmalige Erfahrung", ist der Brasilianer überzeugt. Und für ihn selbst wird es ein weiterer Meilenstein in seiner langen Laufgeschichte. "So etwas macht man nur aus Leidenschaft", sagt er abschließend.
(VOL.AT)
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