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Medwedew warnt NATO: Moskau droht mit Eskalation

Russland droht der NATO offen mit Krieg.
Russland droht der NATO offen mit Krieg. ©CANVA/APA/AFP
Die Spannungen zwischen Russland und dem westlichen Verteidigungsbündnis verschärfen sich erneut. Dmitri Medwedew, enger Vertrauter von Wladimir Putin, warnt vor einem "Krieg in vollem Umfang", sollte die NATO russische Drohnen ins Visier nehmen.

Die Rhetorik aus dem Kreml nimmt wieder an Schärfe zu: Dmitri Medwedew, Ex-Präsident und heutiger Vizechef des russischen Sicherheitsrates, hat der NATO offen mit einem militärischen Großkonflikt gedroht. Auslöser ist die europäische Luftverteidigungsmission "Eastern Sentry", die unter anderem Polen vor möglichen russischen Drohnenangriffen schützen soll.

Auf Telegram bezeichnete Medwedew die Initiative als Provokation und warnte: Sollte die NATO versuchen, russische Drohnen direkt zu bekämpfen, wäre das gleichbedeutend mit einem Krieg zwischen Russland und dem Verteidigungsbündnis.

Zwischenfälle im Luftraum

Offiziell weist Russland Vorwürfe zurück, gezielt NATO-Mitgliedstaaten anzugreifen. Doch zuletzt häuften sich Berichte über Grenzverletzungen durch Drohnen. Polen meldete in den vergangenen Wochen mehrere Luftraumverletzungen. Auch Rumänien sprach zuletzt von einem "Vorfall" an seiner Grenze, bei dem russische Technik involviert gewesen sein soll.

NATO zeigt militärische Präsenz

Als Reaktion auf die Vorfälle haben mehrere NATO-Staaten ihre militärische Bereitschaft erhöht. Frankreich, Deutschland und Dänemark kündigten an, ihre Luftwaffen zur Verteidigung Polens bereitzustellen. Großbritannien versicherte, man sei "voll einsatzbereit".

Polens Außenminister Radosław Sikorski warf Russland vor, die Reaktionsfähigkeit der NATO gezielt auf die Probe zu stellen. Er forderte ein entschlossenes Vorgehen gegen Drohnen und Raketen aus Russland: "Wir wären technisch in der Lage, sie abzuschießen. Aber diese Entscheidung muss gemeinsam mit unseren Partnern getroffen werden", so Sikorski.

Selenskyj ruft zur Einigkeit auf

Auch die Ukraine sieht in den jüngsten Entwicklungen ein alarmierendes Zeichen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einer klaren Ausweitung der Kampfhandlungen durch Russland und appellierte an die internationale Gemeinschaft, schneller und entschlossener zu reagieren.

"Wartet nicht, bis Dutzende Shaheds und Raketen einschlagen, bevor endlich Entscheidungen fallen", mahnte Selenskyj. Er forderte härtere Sanktionen sowie ein gemeinsames Abwehrsystem.

Trump mit Bedingungen für neue Sanktionen

Auch aus den USA kamen markige Töne – diesmal vom Präsidenten Donald Trump. Nach einem Treffen mit Putin in Alaska kündigte Trump an, bei einem weiteren russischen Eskalationsschritt "massive Sanktionen" verhängen zu wollen. Allerdings nur unter einer Bedingung: Die NATO-Staaten müssten geschlossen mitziehen und insbesondere ihre Ölimporte aus Russland einstellen.

"Solange ihr russisches Öl kauft, untergrabt ihr eure eigene Verhandlungsposition", erklärte Trump.

Kämpfe in der Ukraine gehen weiter

Während die politische Spannung steigt, reißen die Kämpfe an der Front nicht ab. Die ukrainische Armee meldete Geländegewinne im nordöstlichen Grenzgebiet bei Sumy. In den Regionen Donezk und Charkiw habe Russland "schwere Verluste" erlitten, so das Präsidialamt in Kiew.

Moskau wiederum verkündete die Einnahme mehrerer Dörfer an der Grenze zur Region Dnipropetrowsk. Zudem kamen bei Angriffen mit Drohnen und Artillerie in der Region Cherson erneut Zivilisten ums Leben.

(VOL.AT)

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