Ein Drittel der Babys in Österreich kommt per Kaiserschnitt

Der starke Anstieg in knapp 30 Jahren gehe nicht zuletzt darauf zurück, dass Frauen immer später Mutter werden, sagte Thomas Burg, fachstatistischer Generaldirektor von Statistik Austria, am Dienstag.
Mehr Kaiserschnitte in der Steiermark
Es gibt aber erhebliche regionale Unterschiede: Während in der Steiermark 38,2 Prozent der Kinder per Sectio zur Welt kamen, lag der Anteil in Salzburg bei 27,8 Prozent.
Spätere Mutterschaft bedingt mehr Kaiserschnitte
Frauen, die bei der Entbindung 35 Jahre oder älter waren, haben im vergangenen Jahr 1,6 Mal häufiger mit Kaiserschnitt entbunden als Unter-25-Jährige (Kaiserschnittquote 40 Prozent gegenüber 25,2 Prozent). 1994 lag das durchschnittliche Alter der Mutter zum Zeitpunkt der Geburt bei 27,8 Jahren, 2024 waren es 3,8 Jahre mehr (31,6 Jahre). Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Durchschnittsalter der Frauen, die zum ersten Mal Mutter wurden, von 25,9 Jahren auf aktuell 30,4 Jahre (plus 4,5 Jahre).
Immer weniger Mütter unter 25, mehr mit 35 und älter
Der Anteil der Mütter, die bei der Geburt ihres Kindes jünger als 25 waren, hat sich stark verringert (1994: 30,3 Prozent; 2024: 10,8 Prozent), jener der Frauen, die mit 35 Jahren oder später Mütter wurden, hingegen verdreifacht (1994: 8,4 Prozent; 2024: 25,4 Prozent). Geburten von Müttern, die unter 20 Jahre alt waren, machten 2024 nur 1,1 Prozent aller Geburten aus, von Über-40-Jährigen hingegen fünf Prozent.
Eine wesentliche Indikation für einen Kaiserschnitt ist die Lage des Kindes im Mutterleib. So erfolgte bei regelwidriger Schädellage in mehr als der Hälfte der Fälle (55,6 Prozent), bei Beckenendlage bzw. Querlage sogar fast immer (94,3 bzw. 99 Prozent) eine Sectio. Auch bei Mehrlingsgeburten wurde überwiegend ein Kaiserschnitt durchgeführt (79,9 Prozent). Generell waren die Eingriffe zur Hälfte vor Geburtsbeginn geplant (50,5 Prozent).
So viele Kaiserschnitte gibt es in Vorarlberg
Die meisten Kaiserschnitte gab es mit einem Anteil von 38,2 Prozent in der Steiermark, vor Kärnten mit 33,7 Prozent, Tirol mit 33,5 Prozent, Niederösterreich mit 33,1 Prozent, dem Burgenland mit 33 und Wien mit 32,8 Prozent. Salzburg hatte mit 27,8 Prozent die niedrigste Rate, gefolgt von Vorarlberg mit 28,6 und Oberösterreich mit 29,1 Prozent.
Fast 900 Babys zu Hause geboren
Neugeborene Mädchen wogen im Schnitt 3.263 Gramm und waren 50,5 Zentimeter groß. Buben waren bei der Geburt mit 3.393 Gramm etwas schwerer und mit 51,1 Zentimetern auch größer.
28 Babys auf dem Weg ins Spital geboren
Der Großteil der Kinder (98,5 Prozent) wurde 2024 in einem Krankenhaus geboren. Bei 184 Lebendgeborenen entschied sich die Mutter für ein Entbindungsheim oder eine Hebammenpraxis. 895 Babys kamen in der Wohnung der Mutter zur Welt, 28 wurden auf dem Weg ins Spital geboren.
Anteil der Frühgeborenen unverändert
5.231 Babys bzw. 6,8 Prozent galten als Frühgeburt, da sie vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kamen. Damit blieb der Anteil der Frühgeborenen gegenüber dem Vorjahr unverändert. Den bisherigen Höchstwert gab es im Jahr 2008 mit 8,9 Prozent. "Untergewichtig" mit weniger als 2.500 Gramm waren 5,8 Prozent der Neugeborenen. Ein hohes Geburtsgewicht von 4.500 Gramm und mehr wiesen 1,1 Prozent der Buben und 0,4 Prozent der Mädchen auf. 2,8 Prozent der Lebendgeborenen wurden als Zwilling oder Drilling geboren.
(APA)
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