Nipah-Virus: Droht die nächste Pandemie?

In einem kürzlich geführten Interview mit dem ORF äußerte der österreichische Virologe und Impfstoff-Experte Florian Krammer, der an der renommierten Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York tätig ist, seine Besorgnis über das Nipah-Virus, einen potenziellen Auslöser künftiger Pandemien. Diese Sorge rückt in ein neues Licht, nachdem ein Mann in Texas mit Vogelgrippe diagnostiziert wurde und der H5N1-Erreger nun auch in Rindern in drei US-Bundesstaaten nachgewiesen wurde.
Das Nipah-Virus, das Ähnlichkeiten mit dem Masernvirus aufweist und seinen Ursprung bei Flughunden hat, wurde erstmals 1999 entdeckt. Es führte zu einem großen Ausbruch bei Schweinen und Menschen in Malaysia und Singapur, mit über 200 dokumentierten Fällen. Krammer betont, dass Infektionen beim Menschen vor allem in Regionen auftreten, wo enger Kontakt zwischen Menschen und infizierten Tieren besteht. Die Übertragung auf Menschen kann durch den Verzehr von mit dem Virus kontaminierten Früchten oder Säften, aber auch durch den Kontakt mit von Fledermäusen infizierten Schweinen erfolgen.
Es gibt noch keinen Impfstoff
Die Nipah-Virusinfektion ist selten, kann aber zu schwerwiegenden und potenziell tödlichen Erkrankungen bei Menschen und Tieren führen. Symptome beim Menschen reichen von leichten Fieberattacken bis zu ernsthaften neurologischen Komplikationen. Die Übertragung erfolgt über den Kontakt mit den Körperflüssigkeiten infizierter Tiere oder Menschen sowie durch kontaminierte Nahrungsmittel. Derzeit gibt es weder einen Impfstoff noch spezifische Medikamente gegen das Nipahvirus; die Behandlung ist rein symptomatisch.
Hohe Sterblichkeitsrate
Besonders besorgniserregend ist nach Krammers Ansicht die hohe Sterblichkeitsrate von 60 bis 90 Prozent bei Infizierten, was das Potential einer Mutation des Virus noch gefährlicher macht. Krammer betont die Dringlichkeit, dieses Risiko ernst zu nehmen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen zu treffen.
(VOL.AT)
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