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Aus der Pandemie nichts gelernt? Experiment mit tödlicher Coronavirus-Variante

Sicherheitspersonal hält Wache vor dem Wuhan Institute of Virology während des Besuchs des Teams der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das mit der Untersuchung der Ursprünge der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) beauftragt ist, in Wuhan, Provinz Hubei, China, am 3. Februar 2021.
Sicherheitspersonal hält Wache vor dem Wuhan Institute of Virology während des Besuchs des Teams der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das mit der Untersuchung der Ursprünge der Coronavirus-Krankheit (COVID-19) beauftragt ist, in Wuhan, Provinz Hubei, China, am 3. Februar 2021. ©REUTERS
Chinesische Forscher experimentierten mit einer tödlichen Coronavirus-Variante, GX_P2V, die sie an genmanipulierten, humanisierten Mäusen testeten.

Nach Berichten der „Daily Mail“ haben Forscher aus Peking, in Verbindung mit dem chinesischen Militär, Experimente mit einer Corona-ähnlichen Virusvariante, genannt GX_P2V, durchgeführt. Chinesische Wissenschaftler von der Pekinger Universität für chemische Technologie stehen in der Kritik. Dieses Virus wurde ursprünglich 2017 bei Schuppentieren entdeckt und später geklont, um in Studien verwendet zu werden.

Die neue tödliche Virusvariante GX_P2V

Die infizierten Mäuse starben innerhalb von acht Tagen. Auffällig waren Symptome wie weiß gefärbte Augen, schneller Gewichtsverlust und Trägheit. Die Forscher stellten eine hohe Viruslast in Gehirn und Augen der Mäuse fest, was auf eine ungewöhnliche Vermehrungsweise und Ausbreitung des Virus im Körper hinweist. Im Vergleich zu Covid-19, das hauptsächlich Lungenentzündungen verursacht, zeigte GX_P2V eine deutlich aggressivere Wirkung und eine 100-prozentige Todesrate bei Mäusen.

Die letztendlich tödliche Gehirnentzündung der Mäuse sowie die hohe Ansteckungsfähigkeit des Virus wecken Befürchtungen, dass GX_P2V möglicherweise auf Menschen übertragbar sein könnte.

Kritik an der Forschungsmethode

Wissenschaftler wie Francois Balloux und Richard Ebright äußern scharfe Kritik an der Studie. Balloux bezeichnet die Studie als „wissenschaftlich total sinnlos“ und äußert Bedenken hinsichtlich des Nutzens und der Risiken solcher Forschung. Ebright kritisiert zudem die fehlenden Angaben zu Biosicherheitsvorkehrungen.

Sicherheitsbedenken und Pandemierisiko

Die Studie wirft ernsthafte Bedenken bezüglich der Biosicherheit und des Risikos einer weiteren Pandemie auf. Experten befürchten, dass die Forschung ohne angemessene Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wurde, ähnlich wie bei früheren Forschungen im Wuhan Institut für Virologie.

Auf diesem Aktenfoto vom 27. Mai 2020 ist das P4-Labor (links) auf dem Campus des Wuhan-Instituts für Virologie in Wuhan in der zentralen chinesischen Provinz Hubei abgebildet.
Auf diesem Aktenfoto vom 27. Mai 2020 ist das P4-Labor (links) auf dem Campus des Wuhan-Instituts für Virologie in Wuhan in der zentralen chinesischen Provinz Hubei abgebildet. ©AFP

Status der Studie

Die Studie ist derzeit als Preprint veröffentlicht, was bedeutet, dass sie noch einer wissenschaftlichen Prüfung und Validierung unterliegen muss.

Frühe Erkenntnisse über COVID-19

Bereits Ende 2019 hatten chinesische Forscher Kenntnis vom Coronavirus, wie aus jetzt veröffentlichten Dokumenten hervorgeht. Die Virologin Lili Ren hatte am 28. Dezember 2019 fast die gesamte Sequenz von COVID-19 in eine US-Datenbank hochgeladen, was die frühe Erkennung des Virus in China bestätigt.

Verzögerte Kommunikation und deren Folgen

Experten glauben, dass die zusätzlichen zwei Wochen, in denen China die Existenz des Virus verschwieg, entscheidend hätten sein können, um internationale Abwehrmaßnahmen zu entwickeln. Trotzdem räumte Peking erst am 11. Januar 2020 offiziell die Existenz des Virus ein.

(VOL.AT)

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