1,8 Millionen täglich: Österreichs Eierimporte größtenteils aus Käfighaltung

Es wird berichtet, dass ein erheblicher Teil dieser Eier aus Käfighaltung stammt. Diese Eier werden hauptsächlich weiterverarbeitet oder in der Gastronomie verwendet. Innerhalb der Europäischen Union werden etwa 40 Prozent der Legehennen in Käfigen gehalten, während dieser Anteil weltweit bei beeindruckenden 90 Prozent liegt. Deutschland, als Hauptlieferant für Österreich, zeichnet sich dadurch aus, dass dort nur etwa fünf Prozent der Hühner in Käfighaltung leben. Die Niederlande, als zweitgrößter Eierlieferant für Österreich, weisen einen Anteil von circa zehn Prozent auf, gefolgt von Polen, wo der Anteil der Käfighaltung über 70 Prozent beträgt. Angesichts dieser beunruhigenden Statistiken setzt sich die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN verstärkt für die Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung von verarbeiteten Eiern ein.

"Käfigeier landen ständig auf unseren Tellern"
„Österreich importiert Tierqual – man muss es so drastisch sagen. Obwohl die Käfighaltung hierzulande seit 2020 verboten ist, landen Käfigeier ständig - ohne, dass wir es wissen - auf unseren Tellern. Wir sehen überhaupt nicht ein, warum uns die Gastronomie und auch die Lebensmittelindustrie immer noch nicht die Wahrheit über die verwendeten Eier sagen müssen“, sagt VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Verbraucher im Unklaren
Gemäß den Versorgungsbilanzen der Statistik Austria wurden im Jahr 2022 insgesamt 18.354 Tonnen Eiprodukte importiert, was nahezu der Menge an importierten Schaleneiern von 18.277 Tonnen entspricht. Weissenböck merkte an, dass somit jedes zweite Ei in Österreich in verarbeiteten Produkten verzehrt wird. Sie betont die Erstaunlichkeit der Tatsache, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher hinsichtlich der Haltungsform und Herkunft der Legehennen bei solch großen Mengen im Unklaren gelassen werden.
Haltungsbedingungen in Österreich
In Österreich kommen Eier nicht länger aus Käfighaltung. Rund die Hälfte aller Legehennen wird in Bodenhaltung gehalten, mit einem Anteil von 55,6 Prozent. In diesem System ist es erlaubt, bis zu neun Hennen auf einem Quadratmeter unterzubringen, was häufig in sehr großen Hallen geschieht. „Das ist natürlich aus Tierschutzsicht auch problematisch: Arttypische Verhaltensweisen wie Futtersuche, Scharren, und Picken können nur bedingt ausgeübt werden“, betont Weissenböck. Positiv anzumerken ist, dass etwa ein Drittel (31,2 Prozent) der Hennen in Österreich in Freilandhaltung leben. Zusätzlich werden 13,2 Prozent der Hennen biologisch gehalten, was ihnen nicht nur mehr Platz, sondern auch Zugang zur freien Natur gewährt. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der Hennen in Freilandhaltung innerhalb der EU bei nur 15,5 Prozent und der Anteil in Biohaltung bei gerade einmal 7,1 Prozent.
Forderung nach mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Eiern
„Wir haben mit der EU-weiten Kennzeichnung der Schaleneier ein bewährtes System. Anhand des Codes am Frischei wissen wir das Herkunftsland und die Haltungsform der Hühner. Das kann doch nicht so schwer sein, dieses einfache System auch an verarbeiteten eihaltigen Produkten wie Kuchen, Nudeln und Saucen anzubringen. Diese Transparenz sollte heutzutage selbstverständlich sein. Wir fordern von der Politik eine flächendeckende, gesetzlich verpflichtende Kennzeichnung nach Haltung und Herkunft sowohl in der Gastronomie als auch in allen verarbeiteten Produkten “, so VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Weissenböck.
(VOL.AT)
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