Kampf der Schoko-Giganten: Milka und Tony's streiten sich um Lila

Die Auseinandersetzung beginnt, als Tony’s Chocolonely eine neue Kampagne startet. Im Zuge dieser Kampagne brachte Tony’s Chocolonely im Jahr 2024 eine Vollmilchschokoladentafel mit einer lila Verpackung auf den Markt. Mondelez gefällt das gar nicht, da man international für die Milka-Produkte seit Jahren diese Farbe verwendet.
"Faire Alternative"
Tony’s Chocolonelys gewählte Verpackung "nur für sein neues Produkt" ähnelt sehr der Gestaltung in Schrift, Farbe und Stil der Marke Milka. Zudem bewirbt Tony's sein Produkt als "faire Alternative". Diese Gestaltung führte zu einer Verwechslungsgefahr, wobei die lila Farbe der Verpackung im Zentrum des Streits steht.
Mondelez reagiert
Im Februar 2024 setzte Mondelez, ein global agierender Lebensmittelkonzern, mit Sitz in den USA, der neben Milka auch Marken wie Oreo, Toblerone und Philadelphia besitzt, eine gerichtliche Unterlassungsverfügung gegen Tony’s Chocolonely durch. Der Vorwurf lautet auf Markenverletzung durch die Nutzung der Farbe Lila. Mondelez argumentiert, dass die Verwendung der Farbe eine Verwechslungsgefahr mit ihren Milka-Produkten darstellt.

"Nicht (mehr) lila"
Interessanterweise hat Tony’s Chocolonely auf seiner Homepage eine Anpassung vorgenommen. Die ursprünglich lila Farbe der Kampagnenverpackung wurde entfernt. Stattdessen wird die Verpackung jetzt in Grau mit einem auffälligen Pfeil und den Sprüchen "nicht (mehr) lila“, "offensichtlich nicht lila" dargestellt.

Gegen Kinderarbeit und Billiglöhne
Tony’s Chocolonely wurde mit dem Ziel gegründet, auf Missstände in der Schokoladenindustrie, wie Kinderarbeit und Ausbeutung von Kakaobauern, aufmerksam zu machen. Mit der parodistischen Gestaltung der Verpackung und Kampagnen wie "Deine Schokolade, aber fair“, die auch auf Wiener Hauswänden projiziert wurden, möchte Tony’s Chocolonely ein Bewusstsein für fair produzierte Schokolade schaffen. Das Unternehmen betont, dass seine Aktionen darauf abzielen, die Problematik von Kinderarbeit und Billiglöhnen in den Vordergrund zu rücken.
Mondelez in der Kritik
Mondelez steht seit Jahrzehnten in der Kritik wegen der Duldung von Kinderarbeit und der Zahlung von Niedrigstpreisen an Kakaobauern. Der Konzern hat auf die Kritik mit einem Nachhaltigkeitsprogramm reagiert, das jedoch laut NGOs wie Greenpeace nicht ausreichend ist, um die tiefgreifenden Probleme in der Kakaoproduktion zu lösen.
Tony's Engagement und Herausforderungen
Tony’s Chocolonely zahlt den Kakaobauern höhere Preise und setzt sich aktiv gegen Kinderarbeit ein. Diese Bemühungen wurden von NGOs positiv bewertet, obwohl das Unternehmen 2021 in der Kritik stand, weil es eine Produktionskette mit der Schweizer Schokofirma Barry Callebaut teilte, die ebenfalls wegen Kinderarbeit und Regenwaldrodung kritisiert wurde.
(VOL.AT)
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