Signa-Imperium vor dem Kollaps: Das ist die letzte Chance und Hoffnung von René Benko

Inmitten der finanziellen Turbulenzen der Signa-Gruppe, unter der Leitung des Tiroler Investors René Benko, zeichnet sich eine kritische Phase ab. Insidern zufolge werden weitere Insolvenzanträge für Konzerngesellschaften in Deutschland erwartet. Die Signa Real Estate Management Germany hat bereits einen solchen Antrag beim Amtsgericht Charlottenburg eingereicht. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Torsten Martini bestellt.
Rettung in letzter Minute? Verhandlungen mit US-Hedgefonds
Die finanzielle Rettung der Gruppe könnte nun von Gesprächen mit dem US-Hedgefonds Elliott abhängen, die über eine dringend benötigte Finanzspritze verhandeln. Sollte sich kurzfristig kein Kreditgeber finden, könnte dies das Ende für die gesamte Gruppe bedeuten. Dies wird als Benkos "letzte Chance" betrachtet, nachdem andere potenzielle Investoren wie Mubadala Investment, der staatlichen Investmentgesellschaft aus Abu Dhabi, oder der saudi-arabische Staatsfonds PIF und der Vermögensverwalter Attestor Capital, die Gespräche abgebrochen haben.
Signa-Gruppe braucht 500 bis 600 Millionen Euro
Für eine umfassende Sanierung der Gruppe wäre eine sofortige Finanzierung von 500 bis 600 Millionen Euro erforderlich, wobei die Kreditkosten aufgrund des hohen Risikos über 20 Prozent pro Jahr liegen könnten. Der deutsche Restrukturierungsexperte Arndt Geiwitz, der bereits die Galeria aus der Insolvenz geführt hatte, soll die Sanierung leiten, vorausgesetzt, die Gespräche um eine weitere Finanzierung sind erfolgreich.
Auswirkungen auf österreichische Banken und internationale Aufmerksamkeit
Die finanzielle Belastung der Signa-Gruppe hat auch Auswirkungen auf österreichische Banken, die Kredite gewährt haben, mit einem Gesamt-Exposure von rund 2,2 Milliarden Euro. Die größten Kreditgeber sind die Raiffeisen Bank International (RBI) und die Bank Austria, die ihr Engagement bei Signa in den letzten Jahren deutlich reduziert haben.
Schweizer Privatbank
Die finanzielle Situation der Signa-Gruppe hat auch internationale Aufmerksamkeit erregt, da der Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär ein Kreditrisiko von gut 600 Millionen Franken (622 Millionen Euro) eingeräumt hat. Auch deutsche Landesbanken haben Kredite an Signa vergeben.
Benko zieht sich zurück
Inmitten dieser finanziellen Herausforderungen hat Benko sich aus der Führung zurückgezogen, bleibt jedoch über die Familie Benko Privatstiftung der größte Gesellschafter bei Signa. Trotz der düsteren Aussichten ist Benko "sicher, dass das Unternehmen eine sehr gute Zukunft haben kann". Doch die US-Ratingagentur Fitch sieht die Zukunft weniger rosig und hat eine Signa-Tochter auf "hochriskant" herabgestuft, während sie vor Ansteckungsrisiken für weitere Teile der Gruppe warnt.
Bauprojekte gestoppt
Die anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten haben auch die Fortsetzung mehrerer großer Bauprojekte in Deutschland beeinträchtigt. Die Bauarbeiten an der Alten Akademie in München und dem Elbtower in Hamburg liegen derzeit auf Eis. Die Signa-Holding hatte in der Bilanz für das Vorjahr Schulden von 2 Milliarden Euro ausgewiesen, von denen in diesem Jahr 1,3 Milliarden Euro refinanziert werden müssen. Bis Monatsende werden 500 Millionen Euro benötigt, um die laufenden Verpflichtungen zu erfüllen.
- Der Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne erwägt einen Einstieg bei dem derzeit ruhenden Wolkenkratzer-Projekt Elbtower in der Hamburger Hafencity. "Die Kühne Holding evaluiert derzeit Möglichkeiten, wie sie zu einer Lösung des Elbtower-Problems beitragen kann", teilte eine Sprecherin der Kühne Holding AG (Schindellegi/Schweiz) am Montag auf dpa-Anfrage mit. Allerdings gebe es derzeit keine Gespräche mit der Stadt Hamburg "und keine aktuellen Verhandlungen". Zu Details äußerte sich die Sprecherin nicht.
(VOL.AT)
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