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Wolfs-Verordnung gekippt: Moosbrugger schäumt vor Zorn

Kippen der Wolfs-Verordnung durch Gericht lässt Moosbrugger schäumen.
Kippen der Wolfs-Verordnung durch Gericht lässt Moosbrugger schäumen. ©APA, AFP
Das Kippen des Wolf-Entnahmebescheids durch das Landesverwaltungsgericht sorgt für spürbare Aufregung bei LK Vorarlberg-Präsident Josef Moosbrugger.

"Dieselben, die immer darüber lamentieren, dass kleine Bergbauernhöfe zusperren, und an jeder Ecke einen Mangel an Tierwohl zu orten glauben, handeln wieder einmal vollkommen gegen das Wohl von Tier und Mensch. Was hier geschieht, ist pure Scheinheiligkeit auf Kosten unserer bäuerlichen Familienbetriebe und ihrer Tiere", erklärte ein sichtlich aufgebrachter Moosbrugger, der laut Aussendung der LK Vorarlberg "regelrecht schäume vor Zorn".

Herdenschutz "nur Feigenblattargument"

Der Streitpunkt, der besonders hitzig diskutiert wird, betrifft den sogenannten Herdenschutz. Moosbrugger kritisiert die Tierschutzposition und argumentiert: "Wie können es selbst ernannte Tierschützerinnen und Tierschützer eigentlich verantworten, dass auf unseren Alpen und Weiden Schafe und Rinder bei lebendigem Leibe ausgeweidet werden und langsam verbluten müssen." Er fügt hinzu, dass der Schutz des Wolfes, der in Europa nicht mehr bedroht ist, auf Kosten der Weidetiere geht. "Und jeder, der sich ernsthaft mit dem Thema Herdenschutz auseinandergesetzt hat, weiß, dass das bei einer kleinstrukturierten Alp- und Weidewirtschaft mit Tierherden von wenigen Stück vollkommen unrealistisch ist und nur als Feigenblattargument von Unwissenden taugt."

Alpenpanorama "keineswegs gottgegeben"

Zudem hob Moosbrugger hervor, dass das von Touristen geschätzte Alpenpanorama nicht einfach gottgegeben sei, sondern das Resultat von Generationen von harter bäuerlicher Arbeit sei. Er warnte: "Falsche Raubtierromantik gefährdet unsere über Jahrhunderte geschaffene und bewährte Alp- und Weidewirtschaft und den Tourismus."

Während sich auf EU-Ebene erste Anzeichen für ein Umdenken zeigen würden, sieht Moosbrugger die aktuelle Situation in Vorarlberg kritisch: "Das Wissen und die Erfahrungen von Menschen in der Praxis, unseren Bäuerinnen und Bauern, sollte auch etwas wert sein, nicht nur die so genannte Expertise von Leuten, die sichtlich mehr in Papierstapeln zu Hause sind als in der bäuerlichen Realität."

Abschließend appellierte der LK Vorarlberg-Präsident an das kollektive Gedächtnis und die Verantwortung: "Wir sollten aus den Erfahrungen unserer Nachbarländer lernen und handeln, bevor wir eine ähnliche Dramatik samt Niedergang der kleinstrukturierten Alp- und Weidewirtschaft erleben."

(Red.)

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