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Sollen Zigaretten in Zukunft 22,80 Euro kosten?

©Canva
Ein neuer Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Deutschen Krebsforschungszentrums wirft ein beunruhigendes Licht auf die finanzielle und gesundheitliche Belastung durch den Tabakkonsum.

Laut Dr. Rüdiger Krech, WHO-Direktor für Gesundheitsförderung, hat die Kosten, die Raucher in Deutschland jedes Jahr dem Staat, und damit der Allgemeinheit, verursachen, auf alarmierende 97 Milliarden Euro beziffert. Im Vergleich dazu beträgt die durch die Tabaksteuer erzielte staatliche Einnahme lediglich 15 Milliarden Euro - wie die "Bild" berichtet.

Diese beeindruckende Diskrepanz führt zu einem finanziellen Defizit von 82 Milliarden Euro jährlich. Um dieses enorme Loch zu füllen, schlägt die WHO vor, den Preis für eine Zigarettenpackung auf 22,80 Euro zu erhöhen, was einem drastischen Anstieg im Vergleich zum aktuellen Preis von acht Euro entspricht.

Laut WHO, sollen deutsche Raucher erheblich mehr für ihre Zigaretten zahlen ©AP Photo/Jenny Kane

Österreich: Im europäischen Vergleich ein Raucherland

Österreich gilt im europäischen Vergleich nach wie vor als eines der Länder mit der höchsten Raucherquote. Trotz aufklärender Bemühungen und gesundheitlicher Warnhinweise bleibt das Land fest in der Tabakkultur verwurzelt.

Etwa jede fünfte Person in Österreich greift regelmäßig zur Zigarette. Dieser Prozentsatz steht im krassen Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern, in denen Rauchverboten und Aufklärungskampagnen einen stärkeren Rückgang der Raucherzahlen bewirkt haben.

Österreich steht vor einer Herausforderung: Das Land muss einen Weg finden, seine Bürgerinnen und Bürger noch stärker für die negativen Folgen des Rauchens zu sensibilisieren und gleichzeitig attraktive Alternativen und Unterstützungsangebote für einen Rauchstopp anbieten. Nur so kann der Trend langfristig umgekehrt und die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig verbessert werden.

Empfehlungen der WHO

Die WHO hat eine Liste von Empfehlungen vorgelegt, um den Tabakkonsum einzudämmen:

  • Erhöhung der Tabakpreise.
  • Einführung eines umfassenden Rauchverbots in öffentlichen Einrichtungen und Verkehrsmitteln.
  • Einführung einer neutralen Verpackung ohne Markennamen und -logos.
  • Komplettes Werbeverbot für Tabakprodukte.
  • Verkauf von Tabak und E-Zigaretten nur in spezialisierten Geschäften.
  • Ausbau der Unterstützung für Raucher, die aufhören möchten.

(VOL.AT)

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