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Bregenz: Grünphase bei Fußgängerampeln zu kurz?

Bei manchen Fußgängerampeln in Bregenz ist die Grünphase gefühlt recht kurz. Doch ist sie vielleicht sogar zu kurz?

Ampeln ermöglichen es Fußgängern, die Fahrbahn sicher zu überqueren. Zeigt die Fußgängerampel "Grün", kann die Fahrbahn sicher betreten werden. Doch ist diese "Schutzzeit" ausreichend?

Immer wieder wird bemängelt, dass manche Fußgängerampeln zu kurz geschaltet seien. Man komme in der Grünphase kaum über die Straße, schildern Fußgänger. Eine der immer wieder genannten Straßenquerungen befindet sich in Bregenz vor der Hypo.

Der Zebrastreifen befindet sich vor der Hypo Bank, in der Nähe des Bahnhofs.

Doch ist die Grünphase bei dieser Ampel wirklich zu kurz? VOL.AT hat sich die Situation vor Ort angesehen und auch bei Vorarlbergern nachgefragt, was sie von diesem Fußgängerübergang halten.

Weitere zu kurze Grünphasen

Ja, die Grünphase könnte länger sein, meinen befragte Fußgänger gegenüber VOL.AT. Auch andere Zebrastreifen in Bregenz seien zu kurz geschaltet. Zum Beispiel der, "bei den Bahnschranken, wenn man zum See geht", erzählt Edeltraut im VOL.AT Gespräch. Die Politiker sollten anfangen, von älteren Menschen auszugehen, erklärt die Bregenzerin: "Wenn jemand 80 ist, dann springt er nicht mehr über den Zebrastreifen."

Nur rund 8 Sekunden sind fast alle Grünphasen hier lang.

Sekundenanzeigen bei Ampeln?

Auch die Fußgängerampeln beim AMS in Bregenz sei zu kurz geschaltet, meint eine Vorarlbergerin, die sich per Mail an die VOL.AT-Redaktion wendete. "Es ist höchste Zeit, dass da was passiert", meint sie. "Was ich persönlich super finden würde, wären Ampeln mit einer Sekundenanzeige, wie lange die Autos Rot haben und wie lange die Grünphase geht."

Sind die Grünphasen lang genug für ein sicheres Überqueren der Straße? ©Philipp Steurer

Grünphase für Ältere häufig zu kurz

Die kurzen Grünphasen bemängelt auch der VCÖ. Ältere Menschen benötigen mehr Zeit, um eine Straße zu queren. "Leider wird bei Fußgängerampeln darauf oft keine Rücksicht genommen", so der VCÖ in einer Aussendung. "Die Grünphase ist häufig für ältere Menschen zu kurz." Dabei schreibe seit vergangenem Jahr die Straßenverkehrsordnung vor, bei Ampelschaltungen die "Bedürfnisse von Fußgängern, nach kurzer Wartezeit und ohne Eile queren zu können" zu beachten. Der VCÖ empfiehlt Bürgern, Fußgängerampeln mit zu kurzer Grünphase der jeweils zuständigen Stadt bzw. Gemeinde zu melden.

Wovon die Dauer abhängt

Wie lange die Fußgängerampel grün zeigte, hänge von verschiedenen Kriterien ab, so Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Etwa, wie breit die Straße sei, ob es eine Mittelinsel gebe etc. Auch mit dem Durchlauf des Verkehrs müsse man abwägen. Die Verantwortlichen von Städten und Co. seien hier sehr sparsam mit den Zeiten, "weil sie Angst haben, dass der Durchfluss der Autos nicht wie gewünscht stattfinden kann".

Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. ©VOL.AT/Mayer

Eine Grünphase von acht Sekunden sei "eh schon länger bemessen", erklärt Pfanner gegenüber VOL.AT. "Die war schon viel kürzer, als man vor einigen Jahren diskutiert hat", erinnert er sich. Die meisten Beschwerden habe es immer wieder betreffend die Ampel beim Milchpilz gegeben. Wer dort bei blinkender Ampel nicht weitergelaufen sei, habe auf der Mittelinsel stehen bleiben müssen. "Das kann es natürlich nicht sein", erklärt Pfanner im Gespräch mit VOL.AT.

"Sicheres Queren muss auf jeden Fall gewährleistet sein"

Es gebe durchaus Ampel, bei denen ein Countdown zur Grünphase angezeigt werde. "Es zählt dann runter, damit man schon parat sein kann zum Weglaufen", erklärt er. Wenn es Beschwerden gebe, müsse man aktiv werden und sich an die zuständige Stelle (Land, Gemeinde oder Stadt) wenden. Kurze Grünphasen gebe es auf jeden Fall, diese seien zu hinterfragen. Ob der Verkehrsfluss so viel mehr werden würde, wenn die Ampelschaltung einige Sekunden länger dauere, sehe er kritisch. "Ein sicheres Queren muss auf jeden Fall gewährleistet sein. Auch für Leute, die nicht so gut zu Fuß sind", verdeutlicht Pfanner.

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(VOL.AT/Norea Ertl und Mirjam Mayer)

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