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Das sind die schlimmsten Serienmörder Österreichs

Das sind die schlimmsten Serienmörder Österreichs.
Das sind die schlimmsten Serienmörder Österreichs. ©Reuters; APA; Canva
Ein Serientäter dürfte in Wien für zwei Bluttaten 2023 verantwortlich sein. Doch schon in der Vergangenheit gab es Serien-Killer in Österreich.
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Jack Unterweger: Die Jagd auf einen Serienmörder

Zwei von drei Morden in 2023 in Wien dürften geklärt sein. Wie die Polizei am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt gab, wurde ein 50-jähriger obdachloser Pole festgenommen, der sowohl eine 31-jährige zweifache Mutter als auch einen ehemaliger Apotheker (74) getötet haben soll.

Die schlimmsten Serienmörder Österreichs

Jack Unterweger

Zahlreiche Mythen ranken sich um den gebürtigen Steirer, der mit Justiz, Medien und seinen Opfern jahrzehntelang ein perfides Spiel trieb.

Zunächst landete Johann "Jack" Unterweger 1976 wegen Mordes an einer 18-jährigen Deutschen hinter Gittern. Seine lebenslange Haftstrafe nutzte der begabte Rhetoriker und Literat seine Zeit in der Haftanstalt Krems-Stein, um sich als "Häfen-Poet" einen mehr als fragwürdigen Ruf zu erarbeiten. Sein literarisches Schaffen brachte ihm gesellschaftliche Läuterung, namhafte Intellektuelle machten sich für eine Begnadigung des "resozialisierten Verbrechers" stark. Ein folgenschwerer Fehler. Im Mai 1990 kam Unterweger frei und wurde zum gefeierten Prominenten, er verkehrte umgeben von schönen Frauen in der Wiener Schickeria und machte sich mit TV-Auftritten einen Namen. Hinter der Fassade des redebegabten und charmanten Beaus verbarg sich aber ein frauenmordendes Monster, Dr. Haller beschrieb ihn auch als "bösartigen und paranoiden Narzisten." Jack Unterweger mordete auch in Vorarlberg:

Die Todesschwestern von Lainz

Mehrere Patienten wurden von 1983 bis 1989 im Krankenhaus in Lainz in Wien-Hietzing von einem Schwestern-Team ermordet. Die vier Frauen, die von den Medien als "Todesschwestern von Lainz" bezeichnet worden waren, waren später wegen 15-fachen Mordes und 17-fachen Mordversuches zu Haftstrafen zwischen 15 Jahren und lebenslang verurteilt worden.

Der Fall Wolfgang Ott

Der ehemalige Wiener Filmemacher Wolfgang Ott wurde wegen zweifachen Mordes wiederholt zu lebenslanger Haft verurteilt. Ob er für weitere Tötungsdelike verantwortlich ist, ist bis heute unklar. 1995 entführte er eine 23-Jährige, vergewaltigte die Frau in seinem Haus und brachte sie nach drei Tagen in die Steiermark. Dort entkleidete er sie an einem Flussufer, fesselte sie und warf sie mit einem Betonring lebend in einen Fluss. Erst Wochen später wurde die Leiche geborgen. Nur kurze Zeit später entführte er eine 19-Jährige. Auch diese Frau vergewaltigte er und misshandelte sie mehrfach. Sein Opfer erwürgte er und verscharrte die Leiche dann in einem Waldstück.

Nur drei Tage nach seiner Verhaftung fand die Polizei in der nähe der Fundstelle des ersten Opfers eine weitere Leiche. Bis heute konnte man Ott die Schuld dafür nicht beweisen. Wolfgang Ott sitzt in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher ein.

Elfriede Blauensteiner

Die spielsüchtige Wienerin gab sich als Pflegerin aus, brachte ihre Patienten dazu, ihr Haus und Hof zu vererben und vergiftete sie mit einem tödlichen Medikamentenmix. Die Dreifachmörderin, von den Medien "die Schwarze Witwe" genannt, lieferte vor Gericht ihren noch heute legendären Auftritt: Mit goldenem Kreuz in der hochgestreckten Hand beteuerte sie vor dem Richter: "Ich wasche meine Hände in Unschuld. Ich würde niemals töten". Elfriede Blauensteiner starb im Alter von 72 Jahren in der Justizanstalt Schwarzau.

©Reuters

"Bestie von Favoriten"

Die Favoritner Mädchenmorde Ende der Achtzigerjahre sind in die österreichische Kriminalgeschichte eingegangen. In der Nacht auf den 26. November 1988 wurde die 20-jährige Alexandra Schriefl nahe der Per-Albin-Hansson-Siedlung überfallen, missbraucht und ermordet. Das zweite Opfer, die zehnjährige Christina Beranek, wurde am 3. Februar 1989 halb entkleidet, missbraucht, erdrosselt in der Hansson-Siedlung entdeckt. "Die Beste von Favoriten" treibe ihr Unwesen, schrieb der Boulevard. Angst herrschte in Wien und vor allem in Favoriten. Am 22. Dezember 1990 war die achtjährige Nicole Strau auf dem Nachhauseweg verschwunden, einen Tag später fand man ihre Leiche. Der Tatort lag nicht weit entfernt von den beiden anderen in Favoriten. Für viele war klar: Die "Bestie" hatte wieder zugeschlagen. 

Herbert P. konnte jedoch nur wegen des Mordes an Alexandra Schriefl überführt werden. Auch wenn Staatsanwalt und Kriminalpsychologe die "Bestie von Favoriten" umfangreicher verdächtigt hatten.

"Eislady" Esti

Eissalon-Besitzerin Estibaliz C. hatte zunächst ihren geschiedenen Ehemann und später ihren Lebensgefährten erschossen, die Leichen zerstückelt und im Keller unter ihrem Eis-Salon einbetoniert. Im Juni 2011 - mehr als drei bzw. eineinhalb Jahre nach den Bluttaten - wurde sie festgenommen. Sie wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

(VOL.AT/dpa)

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