Medikamenten-Engpass: Was die SPÖ jetzt fordert
Die Produktion müsse zurück nach Europa geholt und das nationale Krisenlager mit definierten Medikamenten gefüllt werden. "Wer in Europa verkaufen will, muss auch in Europa produzieren", verlangte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher. Mehr als 530 Medikamente seien in Österreich aktuell "nicht" oder nur "eingeschränkt verfügbar".
"Die Versorgung mit lebensnotwendigen Medikamenten ist zu wichtig, um sie dem Zufall oder China zu überlassen. Wenn zum Beispiel fiebersenkende Medikamente für Kinder nicht verfügbar sind, ist Feuer am Dach", erläuterte Kucher. "Die Versorgungssicherheit unserer Bevölkerung mit leistbaren Medikamenten muss garantiert werden. Es ist schon zu viel Zeit verstrichen."
Versorgungssicherheit bereits während Pandemie gefährdet
Bereits in der Covid-19-Pandemie sei die Versorgungssicherheit Österreichs gefährdet gewesen. Es fehlte an Masken, Desinfektionsmitteln, medizinischer Schutzausrüstung, Beatmungsgeräten und Medikamenten, hieß es in dem der APA übermittelten "Versorgungssicherheits-Plan" der SPÖ. Österreich und Europa seien zu abhängig vom asiatischen Markt, insbesondere China.
Für Österreich fordert die SPÖ die Schaffung eines Made-In-Austria-Fonds in der Höhe von drei Milliarden Euro. Vorgeschlagen wird eine Finanzierung von Forschungs- und Produktionsprämien, bei deren Beanspruchung sich die Unternehmen verpflichten, einen Teil der neu geschaffenen Produktionskapazitäten für kritische Medikamente für die Verwendung in Österreich zu reservieren. Auch Forschungscluster an Universitäten sollen mit dem Fonds gestärkt sowie vereinfachte und rasche Verfahren für Umrüstungen und neue Betriebsanlagegenehmigungen ermöglicht werden.
Gesundheitsministerium soll für Lagerung sorgen
Für das nationale Krisenlager spricht sich die SPÖ dafür aus, dass das Gesundheitsministerium für die Lagerung von Medikamenten und Medizinprodukten sorgt. Außerdem brauche es strengere Auflagen für Hersteller, Großhandel und Apotheken bezüglich der Vorratslagerung von Medikamenten. Mittelfristig gehöre die Pharmaindustrie zu mehr Versorgungssicherheit verpflichtet und müsse für den Fall von Engpässen stets einen gewissen Anteil der Medikamente in Form einer "Notreserve" zurückhalten, so die SPÖ.
(APA)
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