Keine Kinder für eine lebenswerte Zukunft?

"Ich habe mich die letzten sieben Jahre sehr intensiv mit Klimastudien und Klimaberichten beschäftigt", erzählt Luca Suppan im Gespräch mit VOL.AT.
Heimat unbewohnbar
"Wenn alle Länder der Welt ihre Klimaziele einhalten, landen wir 2050 trotzdem bei etwa plus zwei Grad Erderwärmung. Laut einigen Studien bedeutet das, dass mehrere Millionen, sogar mehrer Milliarden Klimaflüchtlinge über den Erdball ziehen werden. Weil ihre Heimat unbewohnbar wird. Das möchte ich meinem zukünftigen Kind nicht zumuten", erklärt der 24-jährige seine kritische Einstellung. Natürlich sei er sich bewusst, dass diese Zukunft noch nicht in Stein gemeißelt sei.

Freundin hätte gerne Kinder
"Als ich das beschlossen habe (Kinderlos zu bleiben, Anm.), habe ich mit niemandem darüber geredet. Aber meine Freundin hätte langfristig gesehen gerne Kinder. Zum Glück hat sie akzeptiert, dass ich das momentan nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann", sagt der Lehrling. Er wisse, dass er sehr viel Glück habe. Er könne sich vorstellen, dass Beziehungen an dieser Thematik auseinanderbrechen.
Adoption als Alternative
Eigene Kinder sind für den Lehrling aktuell kein Thema. In Zukunft wäre für ihn eine Adoption denkbar. "Das kann ich mir schon vorstellen. Es gibt in österreichischen Kinderheimen teilweise schreckliche Zustände. Es gibt auf jeden Fall genug Kinder, die sich nach einer intakten Familie sehnen", ist sich der junge Mann sicher.

Politischer Druck
Auf die Frage, was es bräuchte, um seine Meinung noch zu ändern antwortet Luca: "Wir brauchen einen großen Schwenk in der globalen Klimapolitik. Der wird nicht allein kommen, dafür müssen wir etwas tun. Deswegen sollten wir versuchen, politischen Druck aufzubauen. Die Gesetze, das sind die großen Hebel. Gesetzesänderungen können richtig viel bewirken". In Vorarlberg etwa wäre es laut dem Klimaaktivisten sinnvoll, wenn man Großprojekte wie die Tunnelspinne in Feldkirch oder die S18 nicht verwirklichen oder einstellen würde.
(VOL.AT)
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