Julia Jäger ist 36 Jahre alt und hat sich dazu entschlossen nie Kinder zu bekommen.
Julia Jäger im Interview
Der Grund dafür ist die Klimakrise und die damit verbundenen Veränderungen auf unserem Planeten. "Als ich erfahren habe, wie die Situation in unserer Welt ist und viele von den Klimakippunkten schon erreicht sind, habe ich mir gedacht man kann es nicht verantworten, noch mehr Leute in die Welt zu setzen", erläutert die Physiotherapeutin die Gründe für ihre Entscheidung.
Mit ihrer kontroversen Einstellung stößt sie oft auf Ablehnung und Unverständnis, was ihr durchaus bewusst ist. Allerdings steht sie mit ihrer Meinung nicht allein da. Viele, vor allem junge Menschen, die diesen Ansatz vertreten, vereinen sich in der sogenannten "Birthstrike Bewegung".
Um die kümmern, die schon da sind
"Ich habe nichts dagegen, wenn andere Leute Kinder kriegen. Aber sie sollen sich gut um den Nachwuchs kümmern. Also um die, die schon auf der Welt sind. Es gibt so viele Menschen, denen es nicht gut geht. Ich finde es wichtiger, dass man sich erst einmal um die kümmert. Um alle Menschen, Tiere, Lebewesen auf dem Planeten, bevor man immer neue produziert", sagt die gebürtige Wienerin. Die Leute, die sie kennen, würden ihr eher radikales Denken verstehen. Jene die sie nicht kennen seien oft verwundert, hätten Mitleid oder unterstellten ihr Egoismus.
Gedanken um die Kinder
Wenn sie Kinder sehe, würde sie sich Gedanken machen. "Ich frage mich, wie wird es dem Kind gehen, wenn es einmal groß ist. Wie wird die Welt aussehen, wenn es zehn, zwanzig oder dreißig Jahre alt ist? Wird es in einer Welt leben, in der wir jetzt leben oder wird alles komplett anders aussehen?". Man könne ja schließlich nichts dafür, wenn man "zu spät" geboren würde. Das Thema Familie ginge für sie über Blutsverwandtschaft hinaus. Sie habe ein sehr gutes soziales Umfeld, viele enge Freunde, ihre Tiere. Ihre Fürsorglichkeit würde sie in ihrem Beruf als Physiotherapeutin ausleben.
Luxusproblem
"Wir können es uns leisten darüber nachzudenken, was es bedeutet, Kinder zu kriegen oder nicht. Wir können zum Beispiel auf Verhütungsmittel zurückgreifen. In vielen Teilen der Welt ist das nicht gegeben" weiß die Wahl-Frastanzerin sehr wohl über die privilegierte Situation, die wir in Österreich haben. Um das Glück, hier geboren zu sein. "Aber ich glaube, für die gesamte menschliche Gesellschaft ist es besser, wenn es weniger Leute gibt". Diesen würde es gut gehen, sie hätten sehr gute Bildungschancen und eine gute Zukunft vor sich.
(VOL.AT)
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