Unsichere Abtreibung: So viele Menschen sterben daran

Am 28. September findet der "Safe Abortion Day" statt. Fast vier Millionen Mädchen jährlich unterziehen sich unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen. Über alle Altersgruppen hinweg sind es sogar 19 Millionen Frauen. Der größte Teil dieser Frauen kommt aus dem globalen Süden, wo 13 Prozent beim Eingriff sterben.
Gesetz in Vorarlberg
Grundsätzlich steht auf eine Abtreibung auch in Österreich eine Freiheits- oder Geldstrafe, außer der Schwangerschaftsabbruch erfolgt innerhalb der ersten drei Monate nach Beginn der Schwangerschaft (Fristenregelung). Außerdem ist eine Abtreibung zu einem späteren Zeitpunkt erlaubt, wenn eine ernste Gefahr für die Schwangere besteht, sie jünger als 14 Jahre alt ist oder eine schwere geistige und körperliche Behinderung des Kindes zu erwarten ist. Die Kosten werden von der Sozialversicherung übernommen, wenn der Abbruch aus medizinischen Gründen notwendig ist.
Abtreibungsgegner in Berlin
Mehrere tausend Demonstranten aus ganz Deutschland haben beim 18. Berliner "Marsch für das Leben" gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe protestiert, meldete Kathpress. Die Vorsitzende des Bundesverband Lebensrecht Alexandra Maria Linder verteidigte die neuen Vorschriften zu Schwangerschaftsabbrüchen in Ungarn. Dort müssen Frauen vor einer Abtreibung eine Bescheinigung einholen, die bestätigt, dass sie sich die Herztöne ihres Embryos angehört haben.
Zeitgleich fand eine Gegendemonstration für ein Abtreibungsrecht statt.
Meloni gewinnt Italien-Wahl
Frauenrechtsexperten warnen vor Rückschritten beim Abtreibungsrecht und einer äußerst konservativen Familienpolitik einer möglichen Rechtsregierung unter Meloni. Im Wahlkampf hat sie wiederholt betont, dass sie das Gesetz 194, das seit 1978 in Italien Abtreibungen in den ersten 90 Tagen der Schwangerschaft erlaubt, nicht antasten werde.
Dennoch befürchten Frauenrechtsexperten, dass der Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen erschwert werden könnte. "Sie haben verstanden, dass dieses Gesetz, auch wenn es unantastbar ist, einige Schlupflöcher bietet, die eine Politik ermöglichen mit abschreckenden Maßnahmen gegenüber Abtreibungen", so eine Expertin.
Gesetz in den USA
Bis Ende Juni sicherte ein Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA von 1973 das Recht auf Abtreibung - Schwangerschaftsabbrüche waren bundesweit mindestens bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt. Diese Entscheidung wurde von der rechten Mehrheit des Gerichts mit einer historischen Entscheidung aufgehoben. In der Folge können die Parlamente in den Bundesstaaten oder der Kongress per Gesetz entscheiden, ob und wie Abtreibung erlaubt oder verboten ist.
Mitte August hat ein Gerichtsurteil im US-Bundesstaat Florida, wonach eine 16-Jährige nicht "ausreichend reif" für eine Abtreibung sei, hat für empörte Reaktionen gesorgt. "Das ist ein gefährliches und furchtbares Beispiel für Floridas Krieg gegen Frauen", schrieb die demokratische US-Abgeordnete Lois Frankel am Dienstag auf Twitter. "Wenn ein junges Mädchen zu unreif ist, sich für eine Abtreibung zu entscheiden, wie kann sie dann in der Lage sein, ein Baby auszutragen?"
(APA/VOL.AT)
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