Warum Bäume jetzt massenhaft blühen
Heuer ist ein sogenanntes Mastjahr. Nicht nur Wiesenblumen, sondern auch nahezu alle Bäume blühen im Übermaß, wie Biologe Klaus Zimmermann erklärt. Das kommt eigentlich nur in mehrjährigen Abständen vor - je nach Baumart. Besonders für Allergiker ist die Belastung derzeit erhöht. Man müsse auch dazu sagen, dass nicht alles was "blühe" Blütenstaub sei, sondern Saharastaub mit dazu komme, so der Dornbirner.
"Stressblühen" bei Bäumen
Für die Bäume sei dies "ein zweischneidiges Schwert", erklärt der Biologe gegenüber VOL.AT. Viel blühen, viel Früchte machen, heiße die Zukunft zu sichern und ausreichend Nachwusch zu schaffen. Es koste aber auch sehr viel Energie, daher komme das nicht jedes Jahr vor. Die Regelmäßigkeit wurde vom Klimawandel und steigenden Temperaturen durchbrochen.
Auch Spätfröste und Trockenperioden können Auswirkungen haben. So kam es in Mitteleuropa in den vergangenen fünf Jahren zumindest bei einigen Baumarten zu einer Häufung von Mastjahren. "Für die Pflanzen ist es zum Teil eine Stressreaktion", verdeutlicht Zimmermann.
Auswirkungen auf die Natur
In einem Mastjahr werden mehr Samen freigesetzt. So gibt es mehr Jungbäume. Auf Dauer werden durch die Stressreaktionen manche Bäume geschwächt. Bei Tieren kann man laut dem Biologen den Begriff "Mastjahr" wörtlich nehmen. Die Tiere fressen sich beispielsweise mit Eicheln an, profitieren davon. So vermehren sie sich ebenfalls mehr.
Besonders gut zeige sich dies bei Mauspopulationen: Wenn es ein Buchenmastjahr gebe, gebe es im nächsten Jahr eine Mäuseplage. Durch Prädatoren gleiche es sich wieder aus. Eine vergrößere Mauspopulation könne auch ein starkes Zeckenjahr begünstigen, so Zimmermann: Da die Tiere Wirte für Zecken-Larven seien, könne auch die Gefahr der Borreliose-Infektion steigen.
(VOL.AT)
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