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Altabt Kassian Lauterer als Zeuge

Hinter diesen Mauern sollen die brutalen Übergriffe passiert sein.
Hinter diesen Mauern sollen die brutalen Übergriffe passiert sein. ©VN/Steurer
Bregenz, Feldkirch - Der Schadenersatzprozess gegen das Zisterzienserstift Mehrerau am Landesgericht Feldkirch wird heute Donnerstag fortgesetzt. Im Zentrum steht die Zeugenaussage des Altabt Kassian Lauterer. Er war bei der letzten Verhandlung im Juli kurzfristig wegen einer plötzlichen Erkrankung nicht zum Prozess erschienen.
Prozess erneut vertagt
Alt-Abt Lauterer rechtfertigt sich
Bilder aus dem Gerichtssaal

Die Frage ist, wie viel er als Leiter von den Vorfällen im Hause wusste und ob er allenfalls widersprüchliche Aussagen getätigt hat.

In dem anhängigen Zivilverfahren fordert ein ehemaliger Zögling des Stiftes 135.000 Euro Schadenersatz. Der Bub – und das bestreitet das Kloster nicht – wurde als Teenager 1982 schwer missbraucht und vergewaltigt. Der heute Erwachsene schwieg so lange, weil er dachte, er sei der Einzige, dem so etwas widerfahren sei. Erst als er erkannte, dass es eine ganze Reihe von Opfern gibt, traute er sich, an die Öffentlichkeit zu gehen.

Eine Gruppe von ehemaligen Mitschülern unterstützt den Mann. Zur Zeit geht es in dem Prozess immer noch um die Frage der Verjährung.
Das zweite anhängige Zivilverfahren in Sachen „Missbrauch in der Mehrerau“ geht im Dezember weiter. In diesem zweiten Missbrauchsprozess bezweifelt das Kloster allerdings, dass es überhaupt einen Missbrauch gegeben hat, obwohl der pädophile Pater einem Ordensbruder davon nachweislich erzählte.

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