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43. Vorarlberger Bautage: Bauwirtschaft mit gedämpften Erwartungen für 2014

Konjunkturrückgang erwartet: Vorarlberger Bauunternehmer rechnen mit einer Verschlechterung um 10 Prozent.
Konjunkturrückgang erwartet: Vorarlberger Bauunternehmer rechnen mit einer Verschlechterung um 10 Prozent. ©VOL.AT/ Berchtold (Themenbild)
Brand - Nach einem zufriedenstellenden Jahr 2013 rechnen die Vorarlberger Bauunternehmen im neuen Jahr mit einer spürbaren Abflachung der Baukonjunktur.
2013: Bauwirtschaft mit "gesundem Plus"

Eine Entwicklung, die nicht zusätzlich durch entsprechende Rahmenbedingungen und eine überbordende Bürokratie belastet werden soll, appellierte Innungsmeister Franz Drexel bei der Eröffnung der 43. Vorarlberger Bautage in Brand am Mittwochabend an die Politik.

Eigene Bautechnikverordnung gefordert

Dementsprechend fordert die Bauwirtschaft die Politik auf, mit eigenen vereinfachten Vorarlberger Baurichtlinien ein positives Signal für Bauherren, Konsumenten und Unternehmer zu setzen. Dass dies möglich sei, würden die neuen Richtlinien für die Wohnbauförderung beweisen – für Drexel ein zukunftsweisender Schritt in die richtige Richtung.

Bürokratie lähmt Konjunktur-Lokomotive

“Die Bauwirtschaft wird gerne als Konjunktur-Lokomotive bezeichnet. Wenn diese Lokomotive ins Stocken gerät, zieht das weite Kreise in Wirtschaft und Gesellschaft”, erläuterte Drexel vor Bauunternehmern und Funktionären aus ganz Österreich, die zu diesem traditionellen Erfahrungsaustausch nach Vorarlberg kamen. Das Grundproblem: Eine Bürokratie, die alles lähmt und das in ganz Österreich: „Praktisch jeden Tag wird eine neue Richtlinie erfunden und die schon jetzt extrem komplizierte rechtliche Seite wird dadurch noch weiter verschärft. Für die Menschen bedeutet das – Bauen wird immer noch teurer, langwieriger und unnötig kompliziert gemacht”, so Drexel. Wenn Bauen in Vorarlberg leistbar bleiben soll, benötige es eine Verwaltungsvereinfachung und eine Politik mit Hausverstand.

Vorarlberg als Pilotmodell für leistbares Bauen

Für 2014 erwarten die heimischen Bauunternehmer einen Rückgang der Auftragslage um rund zehn Prozent. Mit Verschlechterungen wird dabei in allen Bereichen – im öffentlichen Hoch- und Tiefbau, aber auch im gewerblichen und Industriebau – gerechnet. Aktuell verzeichnet sogar der Hoffnungsträger Wohnbau einen Negativrekord an geförderten Wohneinheiten.

Damit Wohnen in Vorarlberg leistbar bleiben könne, müsse von der Politik gegengesteuert werden, so der Appell der Bauinnung, die ihre Forderung nach einer eigenen Bautechnikverordnung für Vorarlberg bei den Bautagen bekräftigte. Vorstellbar sei ein Pilotmodell, das auf die Situation in Vorarlberg Rücksicht nimmt.

“Denn die OIB-Richtlinien werden in allen Bundesländern unterschiedlich ausgelegt – warum muss sich ausgerechnet Vorarlberg an diese überbordende Verwaltung halten. Die richtige Lösung für Vorarlberg erfordert den Mut, sich von der OIB zu verabschieden und eine neue zeitgemäße Bautechnikverordnung für unser Land zu entwickeln. Das ist eine der wesentlichen Voraussetzungen, dass Bauen wieder praktikabel und für die Menschen im Land leistbar wird”, betonte Innungsmeister Franz Drexel abschließend. (red)

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