3G statt Maske: "Kleineres Übel" für Nachtgastronomen

Mit den neuen Regeln des Gesundheitsministeriums wird die Maskenpflicht auf alle Innenräume ausgedehnt. In der Nachtgastronomie und bei Veranstaltungen ab 100 Personen ohne Sitzplatz kann die Maske weggelassen werden - wenn 3G-Nachweise kontrolliert werden. Doch was sagen Vorarlberger Nachtgastronomen dazu?
Krobath: Froh über Möglichkeit der 3G-Kontrollen
Vabrik-Betreiber Thomas Krobath ist positiv überrascht von der neuen Regelung. "Letzte Woche bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass wir wieder zusperren müssen", verdeutlicht er gegenüber VOL.AT. Die Maskenpflicht lasse sich so nämlich nicht in einer Diskothek umsetzen. "Jetzt sind wir aber froh, dass es diese Möglichkeit gibt, mit der 3G-Kontrolle", meint er. Auch, wenn diese für die Gastronomen nicht einfach sind: "Die 3G-Kontrollen sind anstrengend, mühsam", gibt der Röthner Nachtgastronom zu verstehen. Es gebe einige Kunden ohne Handy oder mit Absonderungsbescheid. Hier werde er selbst auch beim Security-Check mithelfen.

"Nützt jetzt nichts, zu jammern"
Die Reaktion der potenziellen Gäste sei ein "riesengroßer Jubel", meint Krobath im VOL.AT-Gespräch. Es gebe über die sozialen Medien viel positives Feedback von Jugendlichen. Jeder freue sich, dass es jetzt doch gehe. "Wir sind eh schon viel gewohnt und jetzt gehen wir hier halt auch noch durch", meint Krobath zur aktuellen Pandemie-Situation. "Ich probiere einfach, nur nach vorne zu schauen und mich nicht zu sehr darüber aufzuregen, was jetzt schon wieder passiert ist." Durch die ständige wechselnden Regelungen fehlt die Planungssicherheit. "Wir müssen halt das Personal auch irgendwann mal planen", verdeutlicht der Diskotheken-Betreiber. "Das ist natürlich unangenehm. Trotzdem - es nützt jetzt nichts, zu jammern", meint er. "Man kann ja nur positiv in die Zukunft blicken."
Köb: "Das ist alles umsetzbar"
"Grundsätzlich finde ich einfach das Krisenmanagement unserer Regierung peinlich", meint Fachgruppen-Obmann-Stv. der Gastrononomie, Stefan Köb. Die Maske sei in diesem Bereich noch das kleinste Übel. "Wenn uns sonst die Freiheiten erhalten bleiben, dann sei es so", verdeutlicht der Betreiber des Pier69 gegenüber VOL.AT. Das bestätige auch das Feedback, dass er von Kollegen bekommen habe: "Alles besser, als irgendwelche Sperrstunden oder Einschränkungen", so Köb. "Nachdem jetzt schon jeder zweite oder dritte Omikron hatte und viele geimpft sind und getestet. Das ist alles umsetzbar", meint er zu 3G.

Vorgehensweise "einfach peinlich"
"Die Vorgehensweise, das Krisenmanagement und auch die Verspätung und die Kurzfristigkeit der Regierung ist einfach peinlich" verdeutlicht Köb. Vor allem, wenn man den Blick in die nahe Schweiz richte: "Am selben Tag, an dem Rauch verkündet hat, dass bei und die Masken wiederkommen, hat die Schweiz verkündet, dass sie die Masken auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln aufheben", meint der Gastronom. "Irgendwie wird hier mit verschiedenen Maßen gemessen."
Conrad Sohm: "Das kleinere Übel"
Die 3G-Kontrollen sind für Hannes Hagen vom Conrad Sohm und Soundevent kein Problem. "Da sind wir bereits geübt darin. Das hatten wir im letzten Sommer und im Herbst schon", meint er gegenüber VOL.AT. "So gesehen ist es für uns natürlich das kleinere Übel, als zuzusperren." Im Moment brauche es noch Regeln. "Lieber ist uns natürlich, wenn die Pandemie vorbei ist und es keine Maßnahmen mehr braucht." Das sei aber noch nicht der Fall, da der Gesundheitsbereich noch sehr ausgelastet sei.

"Es gibt ja keine Kontaktdatenerhebung, das wäre für uns sehr aufwendig gewesen", erklärt er. "Es hat ja mittlerweile fast jeder ein Zertifikat auf dem Handy." Die 3G-Kontrollen werden wieder wie gehabt beim Security-Check mit durchgeführt. Das habe sich so bewährt, meint Hagen: "Es ist eigentlich gar kein großes Aufsehen." Um ausbleibendes Publikum macht sich der Nachtgastronom keine Sorgen: "Wir sind momentan an allen Abenden so voll, dass es nicht auffällt, wenn zehn Prozent nicht kommen", verdeutlicht er im VOL.AT-Gespräch.
(VOL.AT)
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