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Vorarlberger Wahlpartys: Grüne trugen Rauch auf Schultern

Nach dem fulminanten grünen Wahlsieg wurde ausgiebig gefeiert.
Nach dem fulminanten grünen Wahlsieg wurde ausgiebig gefeiert. ©VOL.AT/ Hartinger
Bregenz - Ungezählte Umarmungen und gegenseitige Beglückwünschungen: Die Grünen-Siegerparty nahm jedoch erst zu einem genau vorgegebenen Zeitpunkt Fahrt auf.
Ausgelassene grüne Party
Wahlparty der ÖVP im Gösser
Rote Wahlparty im Magazin4
FPÖ feiert in "Kreuz-Bar"
NEOS-Feier im See-Restaurant
Die Landtagswahl im Überblick

Der Fernsehbilder wegen – Spitzenkandidat Johannes Rauch wird auf Schultern hereingetragen – mussten die bereits eingetroffenen Parteigänger und -mitarbeiter warten, bis das ORF-Team als Vorhut eingetroffen war.

Die Sympathisanten nahmen es gelassen im Bregenzer “Kesselhaus”, einem Bregenzer Lokal, wo früher ein Industriebetrieb Energie gewann. Eine Lokalität mit gewisser Symbolik, die zur gestiegenen (Medien-)Professionalität der Vorarlberger Grünen passte. Der von lauten Akklamationen begleitete Dank von Johannes Rauch fiel kurz und bündig aus. Keine Minute, denn jetzt sei die Zeit zum Feiern. Genau 30 Jahre, nachdem sie als erste Grüne mit Kaspanaze Simma den Einzug in ein Landesparlament schafften, proklamierte Nationalrat Harald Walser als Mann am Mikrofon die Zukunft der Vorarlberger Grünen ebenso knapp: “30 Jahre ,Spinner’, das ist vorbei!”

Standing Ovations für Wallner

Die ÖVP-Leute empfingen ihren Chef Markus Wallner mit kräftigem Applaus und Standing Ovations.

Foto: VOL.AT/ Philipp Steurer
Foto: VOL.AT/ Philipp Steurer ©Foto: VOL.AT/ Philipp Steurer

Wallner selbst rang sich ein Lächeln ab, ehe er sich neben seine Frau Sonja setzte und zum Bier griff. Klubobmann Roland Frühstück bedankte sich im Namen der Partei bei Wallner und bekräftigte, “dass wir gerannt sind wie noch nie”. Trotz der Wahlniederlage war die Stimmung bei der Volkspartei bei Schnitzel und Bier im Restaurant Gösserbräu in Bregenz überaus gut, die Zahl der traurigen Gesichter hielt sich in engen Grenzen. Eine Personaldiskussion konnte sich niemand vorstellen. Ob Schwarz-Blau oder Schwarz-Grün, das hänge an den Inhalten, hieß es. Offenheit gab es auch für eine andere Konstellation: “Ich würde einen Blauen und einen Grünen in die Regierung nehmen”, meinte eines der ÖVP-Mitglieder.

FPÖ feierte ausgelassen

Bei der FPÖ hatte sich eine verhältnismäßig jugendliche Fangemeinde bei Schunkelmusik mit Après-Ski-Charakter in der Kreuz-Bar in Bregenz eingefunden.

Foto: VOL.AT/ Philipp Steurer
Foto: VOL.AT/ Philipp Steurer ©Foto: VOL.AT/ Philipp Steurer

Trotz leichter Verluste war die Stimmung ausgelassen: Alkohol floss reichlich, der ein oder andere FPÖ-Mitstreiter war mit Zigarre zu sehen. Von Traurigkeit war keine Spur, denn viele Anwesende blickten durchaus zuversichtlich auf die anstehenden Regierungsgespräche. “Es kann keine andere Alternative als Schwarz-Blau geben”, zeigte sich etwa eine Parteifunktionärin gegenüber der APA überzeugt. Hinter ihrem Parteichef stehen die Freiheitlichen nach wie vor ohne Einschränkungen. “Wir konnten das Niveau halten. Das ist mir lieber als große Schwankungen” und: “Wir sind von einem extrem hohen Level gestartet. Da war es schon klar, dass es schwer wird”, erklärten die Feiernden unisono.

Gedämpfte Stimmung bei SPÖ und NEOS

Bei der SPÖ war die Stimmung in der Galerie Magazin 4 erwartungsgemäß eher gedämpft. Auf große Reden verzichtete Spitzenkandidat Michael Ritsch, der Dank an die Funktionäre stand im Vordergrund seiner kurzen Ansprache ans Parteivolk.

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spoe1 ©Foto: VOL.AT/ Bernd Hofmeister

Ein Führungswechsel bei der SPÖ steht nicht im Raum. Ritsch wurde trotz des enttäuschenden Abschneidens noch am Sonntag das Vertrauen ausgesprochen. Auch die Listenzweite Gabriele Sprickler-Falschlunger dürfte nach einigem Nachdenken ihr Mandat annehmen. Montagnachmittag tagen die Parteigremien.

Auch nicht übermäßig fröhlich war die Stimmung bei der NEOS. Insgesamt war man beim Treffen im Bregenzer See-Restaurant aber dann doch dankbar, bereits beim ersten Antritt den Landtagseinzug geschafft zu haben.

Foto: Dietmar Stiplovsek
Foto: Dietmar Stiplovsek ©Foto: Dietmar Stiplovsek

Den beiden Mandatarinnen Sabine Scheffknecht und Martina Pointner wurde von Parteigründer Matthias Strolz jeweils symbolisch ein pinker Sessel überreicht. (APA/red)

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