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Straßenhunde in Rumänien teilweise illegal eingeschläfert

Bukarester Tierschutzaufsichtsbehörde ignorierte laut Vier Pfoten gesetzliche Aufhebung
Bukarester Tierschutzaufsichtsbehörde ignorierte laut Vier Pfoten gesetzliche Aufhebung ©Vier Pfoten
Das Problem mit streunenden Hunden in Rumänien bleibt virulent.
Schockierende Zustände in Tierheimen

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat am Montag in einer Aussendung darauf hingewiesen, dass ein umstrittenes Gesetz, das den rumänischen Lokalbehörden erlaubt, Straßenhunde einzuschläfern, derzeit nicht angewendet werden darf. Anlass für das Gesetz war der Tod eines vierjährigen Kindes durch Hunde im September 2013.

In Bukarest wurden seither 16.000 Streunerhunde getötet, berichtete Vier Pfoten unter Berufung auf eine Pressekonferenz der Bukarester Tierschutzaufsichtsbehörde ASPA von vergangener Woche. Dabei soll der ASPA-Chef bestätigt haben, dass die Hälfte der Tiere nach der Aufhebung der Anwendungsnormen am 20. Juni getötet wurden. Seit diesem Zeitpunkt sei das Töten jedoch illegal, daher wurde vonseiten der Tierschutzorganisation mehrere Anzeigen gegen das Management der Tierschutzaufsichtsbehörde eingebracht.

Vier Pfoten wies darauf hin, dass das “Tötungsgesetz” aber nach wie vor gültig ist. Man habe gegen die Regierung geklagt und beim Appellationsgericht die Annullierung der rechtswidrigen Bestimmungen der Anwendungsnormen beantragt. Zudem berichtete die Tierschutzorganisation, dass der Vierjährige nicht von streunenden Hunden, sondern von sieben Wachhunden einer Firma getötet wurde. Das gehe aus einem Bericht der Staatsanwaltschaft hervor, in dessen Besitz man sei.

Das tödliche Unglück habe sich demnach auf einem ungesicherten Firmengelände ereignet. “Ungeachtet dessen, dass ein Teil der Hunde, die auf dem Grundstück (…) eingefangen wurden, seit 2009 im offiziellen Register des Veterinärzentrums der Stadtverwaltung Sektor 2 erfasst sowie kastriert, mit einer Ohrmarke versehen und gechipt waren, waren diese Hunde seit September 2013 keine Streunerhunde”, zitierte Vier Pfoten aus dem Bericht. Gegen die Firma, ihren gesetzlichen Vertreter und eine städtische Behörde sei Anklage wegen Totschlags erhoben worden.

In Medienberichten war von etwa 65.000 Straßenhunden die Rede, die allein in Bukarest leben. Jährlich werden Tausende Menschen von Tieren gebissen, die aggressiv ihre Territorien verteidigen. Die Zahl dieser Hunde könnte sich indes noch einmal erhöhen, da ab 2015 ein Gesetz in Kraft tritt, das deren Besitzer dazu verpflichtet, ihre Vierbeiner zu chippen und kastrieren bzw. sterilisieren. Vier-Pfoten-Sprecherin Franziska Hettmannsperger sagte gegenüber der APA, dass man sozial Schwache unter den Hundebesitzern dabei finanziell unterstützen werde, denn es ist zu befürchten, dass durch diese Verpflichtung weitere Tiere auf der Straße landen werden. (APA)

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