Anfang 2012 soll die gemeinschaftliche Kinderarztpraxis im Nahbereich des LKH Bludenz in Betrieb gehen und die dann geschlossene pädiatrische Abteilung ersetzen. Geführt wird die Praxisgemeinschaft von Dr. Lothar Bereuter, derzeit noch in Schruns tätig, und einem in Lustenau praktizierenden Kinderarzt. Die Versorgungslücke, die sich, wie berichtet, damit im Montafon auftut, sollen wöchentliche Sprechstunden abfedern.
Krankenhausbetriebsgesellschaft, Gebietskrankenkasse und Ärztekammer sehen in der Vereinbarung ein vorarlberg- und österreichweit einzigartiges Pilotmodell und einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der pädiatrischen Versorgung im Raum Bludenz und Montafon. SPÖ-Gesundheitssprecherin Dr. Gaby Sprickler-Falschlunger kritisiert, dass die Ärzte nur an Werktagen von 8 bis 17 Uhr zur Verfügung stehen. Es ist tatsächlich kein 24-Stunden-Dienst vorgesehen, bestätigt KHBG-Pressesprecherin Mag. Martina Pointner auf VN-Nachfrage. Außerhalb der Ordinationszeiten seien die Spitalsambulanzen in Bludenz und gegebenenfalls Feldkirch zuständig. Dem GKK-Obmann Manfred Brunner wirft Sprickler-Falschlunger vor, dem Druck der ÖVP-Parteikollegen nicht lange standgehalten zu haben. Denn noch vor wenigen Wochen habe er sich gegen eine Verlegung der Kassenstelle ausgesprochen.
Aufgrund der Schließung der pädiatrischen Abteilung im LKH Bludenz und des generellen Mangels an Kinderfachärzten war laut KHBG-Geschäftsführer Dr. Gerald Fleisch Handlungsbedarf gegeben. Der mündet nun in einer Zusammenführung kinderärztlicher Kompetenz mit enger Anbindung an das LKH Bludenz. Diese innovative Konstellation bringe für Kinder und Eltern vielfältige Vorteile.
Aufgelistete Beispiele: Lange Öffnungszeiten, hohe telefonische Erreichbarkeit, keine urlaubsbedingten Schließungen, tagesklinische Betreuung, wodurch weniger stationäre Aufenthalte etwa im LKH Feldkirch notwendig werden, Möglichkeiten der Spezialisierung, bessere Notfallbetreuung durch die Krankenhausinfrastruktur sowie direkter Zugriff auf das dortige Know-how. Außerdem ist die Einrichtung einer Lehrpraxis geplant. Das bringe zusätzliches medizinisches Personal sowie langfristig mehr Pädiater für Vorarlberg.
Lothar Bereuter betont, die Entscheidung für den neuen Standort basiere vor allem auf medizinischen Argumenten und keinesfalls auf rein ökonomischen. Er sehe in Bludenz deutlich mehr fachliche Entwicklungsmöglichkeiten. Der weitaus überwiegende Teil der Patienten bzw. Eltern sucht, so Gerald Fleisch, ohnehin schon jetzt die Ordination mit dem Auto auf, so dass die Praxisverlegung für die meisten keine einschneidenden Veränderungen bringen werde.
Routinebehandlungen wie Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen und Impfungen sollen nach derzeitigem Planungsstand jeden Donnerstag im Gesundheitszentrum Maria Rast stattfinden.
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