Stattgefunden habe die Razzia am Sonntagabend. Die vier Polizisten hätten die rund 30 anwesenden Roma kontrolliert und dabei mehrere Zelte zerstört, zitiert der ORF die Zeltbewohner in einem Bericht. Während der Personenkontrolle hätten die Polizisten mehrere Zeltheringe herausgerissen und Zeltstangen zerbrochen. Zwei Familien hätten für die Nacht Schutz in einer Pfarre suchen müssen.
Grüne Tomaselli bestätigt Bericht
Unterstützt wird diese Schilderung von der Landtagsabgeordneten Nina Tomaselli (Grüne): “Ich kann bestätigen, dass gestern in einem Lager von Bettlern mehrere Zelte unbewohnbar gemacht worden sind. Alarmiert von freiwilligen Helfern war ich unmittelbar nach der Amtshandlung vor Ort und habe das Lager selber besichtigt.” Ein englischsprechender Bewohner habe ihr gegenüber die Polizei dafür verantwortlich gemacht.
Stadt Dornbirn dementiert “Razzia”
Allerdings gibt es auch noch eine andere Version der Geschichte. Während die Stadtpolizei jede Stellungnahme zum Vorfall brüsk ablehnt und diesen gegenüber VOL.AT weder bestätigen noch dementieren will, heißt es in einer schriftlichen Aussendung der Stadt Dornbirn, dass von einer “Razzia” keine Rede sein könne.
So seien lediglich die Personalien der Bewohner festgestellt worden, um einen Überblick über die aktuelle Situation zu erhalten. Der Vorwurf der zerstörten Zelte sei eine “bodenlose Unterstellung” und entspreche nicht der Wahrheit. Es seien lediglich zwei unbewohnte Zelte abgebaut, jedoch nicht zerstört worden. Soweit die offizielle Stellungnahme der Stadt Dornbirn, die aussendende Stelle war sowohl vor als auch nach der Aussendung telefonisch nicht erreichbar.
Gemeinsame Linie finden
Die Räumung des wilden Zeltlagers entlang des Bahndamms entlang der Dornbirner Ach hatte einige Angehörige der Gruppe zunächst für einige Tage nach Bludenz vertrieben, wo sie zunächst einige Tage von “Tischlein Deck Dich” versorgt wurden. Den rumänischen Unionsbürgern wurde Hilfe bei der Rückkehr in die Heimat angeboten, was die meisten allerdings ablehnten. Die Notunterkunft in Bludenz musste schließlich wieder aufgelöst werden.
Bei einem Treffen zwischen Land, Städten und Gemeinden am Montagnachmittag soll unter Leitung von Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) eine Lösung für den weiteren gemeinsamen Umgang mit rumänischen Familien gefunden werden. Vor allem aber sei eine Bestandsaufnahme notwendig – im Zeltlager an der Ach sei nur ein Teil der Menschen, die in Bludenz waren. (red)
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