Berchtold hatte sich vor knapp zehn Wochen krankheitsbedingt aus seinen Ämtern zurückgezogen, nachdem der Vorwurf publik wurde, dass er eine Parteikollegin bei einer Klausur im Bregenzerwald vergewaltigt haben soll.
Seine Vertretung hatte am 4. Oktober Vizebürgermeister Erika Burtscher übernommen.
Berchtold beteuert seine Unschuld
Berchtold beteuerte von allem Anfang an seine Unschuld und hat den am 17. März 2010 erhobenen Vorwurf immer mit Entschiedenheit zurückgewiesen. Nach mehrmonatigen Erhebungen und Untersuchungen hat die Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben. Jetzt entscheidet in der Sache das Landesgericht in Feldkirch. Berchtold hat jedoch die Möglichkeit, innerhalb von 14 Tagen Einspruch zu erheben.
Berchtold selbst zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Staatsanwaltschaft Feldkirch für diesen Beschluss, die Entscheidung dem Gericht zu überlassen, ein dreiviertel Jahr gebraucht hat. Letztlich sieht er aber dennoch in einem ordentlichen Gerichtsverfahren die beste Möglichkeit, die erhobenen Vorwürfe eindeutig zu klären und durch einen Richterspruch aus der Welt zu schaffen.
Erwarte mir einen Freispruch
Sein Vertrauen in die unabhängige Gerichtsbarkeit sei uneingeschränkt gegeben, betont Berchtold. Ich erwarte mir nichts anderes als einen Freispruch. Von den Medien und der Öffentlichkeit erhofft er sich, dass die Unschuldsvermutung nicht nur als juristisch bindende Bestimmung ernst genommen, sondern bis zum Vorliegen endgültigen eines Urteils auch tatsächlich gelebt wird. Würde dieser wichtige rechtsstaatliche Grundsatz nicht mehr gelten, müsste jeder politische Mandatar, aber auch jede andere Privatperson, die mit einer Anzeige konfrontiert ist, sofort die berufliche Existenz an den Nagel hängen, meint Berchtold. Und rechnet nun mit einer zügigen Abwicklung des Gerichtsverfahrens.
Eingeständnis für Fehltritt
Der von einer nunmehr ehemaligen Parteikollegin erhobene Vorwurf sei ungeheuerlich und habe seine Gesundheit belastet, bekennt Bürgermeister Berchtold. Zur Rückkehr hätten ihn unzählige Zeichen der Solidarität aus der Bevölkerung, Briefe, Anrufe und Mails bewogen. Auch der in diesen Kundgebungen deutlich zum Ausdruck gekommene Wunsch, ich möge rasch gesund werden und in meine Funktion zurückkehren, haben mir in diesen schweren Wochen sehr geholfen. Was seine langjährige Beziehung mit jener Dame anbelangt, die ihn nun wegen des Verdachts der Vergewaltigung vor den Richter bringt, so spricht das Gemeindeoberhaupt jetzt ebenso Klartext: Mein Fehlverhalten tut mir sehr leid. Es war ein schwerer Fehler. Klar ist aber, dass meine Frau Sabine und meine Familie zu mir stehen, weil sie wissen, dass der Vorwurf der Vergewaltigung völlig unglaubwürdig ist.
Verhandlung Anfang 2011
Der Vorhabensbericht der Staatsanwaltschaft sei vom Oberlandesgericht Innsbruck “genehmigt zurückgekommen”. Der Termin für die Verhandlung werde laut Gerichtssprecher Reinhard Flatz voraussichtlich Anfang nächsten Jahres feststehen.
Die Ermittlungen seien Anfang November 2010, die nur von der Staatsanwaltschaft geführt wurden, abgeschlossen worden. Danach sei der Akt zur Prüfung an die Oberstaatsanwaltschaft Innsbruck und das Justizministerium weiter geleitet worden.
Video: Das sagen die Vorarlberger
Ritsch: “Landeshauptmann muss Machtwort sprechen”
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.