Die Vorarlberger Lehrergewerkschaften rufen die Regierung zurück an den Verhandlungstisch, um eine gemeinsame sozialpartnerschaftliche Lösung für das neue Dienstrecht zu finden. Bereits für Donnerstag sind an den Höheren Schulen in Vorarlberg Dienststellenversammlungen geplant. Dabei sollen Lehrer, Eltern- und Schülervertreter über die Kritikpunkte und Ziele der Gewerkschaft und das weitere Vorgehen informiert werden.
AHS-Vertreter erwartet nächste Woche Proteste
Am 12. Dezember werden gegen 16 Uhr an den Pflichtschulen ebenfalls Dienststellenversammlungen stattfinden. Der Unterricht soll von ihnen nicht beeinträchtigt werden, betont Lehrervertreterin Maria Taferner. “Kein Kind wird unbetreut sein”, versichert diesbezüglich auch GÖD-Landesvorsitzender Eugen Lampert. Robert Lorenz von den Allgemeinbildenden Höheren Schulen will dieses Versprechen noch nicht geben, er könne für nächste Woche keine Proteste ausschließen.
Nicht nur Verlierer unter den Lehrern
Während die Lehrer Höherer Schulen durchwegs Verschlechterungen erwarten, sehen die Pflichtschullehrer durchaus Verbesserungen im neuen Dienstrecht. Ihnen mangelt es hingegen an Entschädigungen für Mehraufwand und eine Inkludierung der Kindergartenpädagogen. Man werde zum All-inklusive-Lehrer, ohne jeden Anreiz zu Mehrleistung. Berufschullehrer fürchten vor allem einen Mangel an Lehrkräften, da das Gehalt für Menschen aus der Praxis zu niedrig ist. Trotzdem sieht Lampert durchaus Solidarität zwischen den verschiedenen Gruppen gegeben.
Pädagogisches Konzept gefordert
Denn in einem sind sich die Lehrer einig: Das neue Dienstrecht sei ein reines Sparpaket, ohne ein neues pädagogisches Konzept im Hintergrund. Ein solches sei notwendig, bevor man über ein Dienstrecht sprechen könne. Auch hier sehen die Gewerkschafter jedoch das Ministerium in der Bringschuld. “Wir haben ein Bildungsministerium, die Herrschaften sind dazu da und dazu aufgerufen, Ideen aufzunehmen und umzusetzen”, erklärt Lampert, die Gewerkschaft habe seit Jahren immer wieder Konzepte vorgelegt.
Verhandlungen nicht an Lehrer gescheitert
Wichtig ist es den Gewerkschaftsvertretern, nicht als Verhinderer wahrgenommen zu werden. So könne man kaum von 35 echten Verhandlungsrunden reden. Laut Lorenz war die Ministerin bei maximal acht Terminen anwesend, ansonsten habe man nur Entwürfe ausgetauscht. “Man ist in den Verhandlungen kaum auf unsere Verbesserungsvorstellungen eingegangen”, betont Elmar Buda. Schlussendlich sei ein Konsens vor allem am politischen Willen und den Sparzwängen gescheitert. (MRA)
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