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Kleinflugzeug in Bodensee gestürzt - Von Vermissten fehlt jede Spur

Tragisches Flugzeugunglück vor Bregenz
Tragisches Flugzeugunglück vor Bregenz ©VOL.AT/ Hartinger
Bregenz - Beim Absturz eines zweisitzigen Ultraleichtflugzeug in den Bodensee vor Bregenz sind am Freitagnachmittag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zwei Personen ums Leben gekommen.
Wrackteile werden geborgen
Suche läuft auf Hochtouren
Einsatzbesprechung
Die Bilder von der Suchaktion
Erste Bilder von der Absturzstelle
VOL.AT-Leserreporter vor Ort
Tag 2 der Suche: VOL.AT vor Ort
Suchaktion: Impressionen
"Wir haben einen Knall gehört"
Erstes Video vom Absturzort
Suchaktion an der Absturzstelle
Interview: LH Wallner vor Ort
Mit Roboter auf Wrack-Suche
Bestürzung am Flughafen Ems
Tödliche Abstürze in Österreich
Erinnerungen an Dallinger-Tod

Bei dem Pilot der Maschine handelte es sich um Günter Hinterreiter aus Bludenz, der als sehr erfahren gilt.

Identität des zweiten Opfers weiter unklar

Nach dem Flugzeugabsturz war Sonntag vorerst noch gänzlich unklar, wie es zu dem Unglück gekommen ist. Auch bei der Identität des Passagiers und zweiten Opfers waren die ermittelnden Behörden noch nicht zu eindeutigen Erkenntnissen gekommen. Die Polizei bat um Hinweise aus der Bevölkerung, die Aufschluss darüber geben sollten, wen der 51-jährige erfahrende Pilot aus Bludenz offenbar als Passagier mitgenommen hatte (Anm. der Redaktion: Für zweckdienliche Hinweise wenden Sie sich bitte an folgende Telefonnummer: +43 59133 80 3333). Der Name von Fluggästen wird bei Rundflügen üblicherweise nicht vermerkt. Es soll sich nach Angaben von Zeugen am Flugplatz Hohenems um einen 20 bis 30 Jahre alten Mann mit längeren Haaren gehandelt haben.

Technischer Defekt oder Pilotenfehler?

Solange das Wrack nicht geortet und geborgen ist, könne über die Unglücksursache nur spekuliert werden, so die Polizei. „Ein Pilotenfehler ist unwahrscheinlich. Das Wetter war gut, der Pilot hatte genügend Höhe”, zitiert bild.de diesbezüglich den Schweizer Luft- und Raumfahrttechniker Markus Hofer. Vieles spreche für ein technisches Versagen. Dementsprechend berichtet eine Augenzeugin, dass das Flugzeug bereits vor dem Absturz merkliche Probleme in der Luft hatte. Es habe eigenartige Bewegungen gemacht und der Motor habe komische Geräusche von sich gegeben, so die Zeugin des tragischen Unglücks am Samstag gegenüber VOL.AT. Im Allgemeinen waren die Angaben verschiedener Augenzeugen jedoch widersprüchlich, sodass die Ursache des Absturzes vorerst unklar bleibt. Aufschluss erwarten sich Experten von den Überresten des Flugzeuges.
Am Samstag war ein Flugunfallexperte aus Wien in Bregenz eingetroffen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte bis auf kleine Einzelteile des Flugzeugs allerdings nichts geborgen werden, weder die beiden Verunglückten noch der Flugzeugrumpf.

Sonargerät soll Absturzstelle lokalisieren

Um den Unglücksort konkret abzugrenzen, wurde mit einem Sonargerät der Deutschen Wasserschutzpolizei Lindau der Bereich der Absturzstelle abgesucht. Geplant war auch der anschließende Einsatz eines Unterwasserroboters mit Kamera. Erst bei konkreten Hinweisen werden Taucher der Wasserrettung einen gezielten Tauchgang machen. Bei einer Tiefe von ca. 50 Metern wäre alles andere nicht zielführend, so die Polizei.
Daneben wird eine spezielle Wasserarbeitsplattform an der Unglücksstelle eingerichtet. Dort standen am Vormittag mehrere Polizeiboote aus Bregenz, Lindau und Überlingen (beide D), ein Hubschrauber, Wasserrettung und Feuerwehr mit rund 50 Personen im Einsatz.

Am Samstagvormittag wurde die Suche nach den beiden Vermissten weiter auf den See hinaus verlegt. Die Suchmannschaften wurden offenbar an der vermuteten Absturzstelle nicht fündig und verlegten das Suchgebiet bis fast vor Lindau.

VOL.AT bei der Suche vor Ort
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Der verunglückte Pilot hatte keinen Notruf mehr abgesetzt, bevor das Flugzeug abstürzte. Das einmotorige Flugzeug des Typs Tecnam P 92 war am Freitag um 16.05 Uhr vom Flugplatz Hohenems gestartet und zehn Minuten später rund einen Kilometer vor der Bregenzer Uferlinie in steilem Winkel in den Bodensee gestürzt.

Flugbuch geborgen

Die Angaben von Augenzeugen waren widersprüchlich, so dass auch die Ursache des Absturzes vorerst noch völlig offen war. Aufschluss erwarten sich Experten von den Überresten des Flugzeuges. Nach Informationen aus der Sportflieger-Szene sei unter anderem das sogenannte Flugbuch unmittelbar nach dem Unfall geborgen worden.

Die hellblaue Maschine war von einem Sportfliegerverein für Rundflüge zu buchen. Der Typ mit einem 100 PS starken Motor galt in Fliegerkreisen als sehr sicheres Flugzeug.

Flugzeug laut Zeugen zerschellt

Nach Angaben von Landeshauptmann Markus Wallner startete das Kleinflugzeug um 16.05 Uhr vom Flugplatz Hohenems zu einem Rundflug über den Bodensee. Rund zehn Minuten später stürzte die Maschine, die dem in Hohenems ansässigen Verein gehört, in etwa eineinhalb Kilometer Entfernung vom Ufer in den See ab. Dabei ist das Flugzeug mit dem Piloten und einem Passagier an Bord laut Zeugenaussagen zerschellt. Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte um 16.17 Uhr.

“Wir haben da unten keine Sicht”

Aufgrund der internationalen Alarmierung waren am Freitag innerhalb kürzester Zeit 14 Boote, zwei Hubschrauber sowie 90 Einsatzkräfte von Polizei, Wasserrettung und Feuerwehr an der Unglücksstelle. Die Wasserrettung war bis zum Einbruch der Dunkelheit weiter auf der Suche nach dem Wrack bzw. den zwei Verunglückten. In einer Wassertiefe von 50 Meter könne man aber nicht einfach ins Blaue hinein suchen, erklärte Wasserrettungs-Einsatzleiter Manuel Winkel. “Wir haben da unten keine Sicht, und es herrscht ein Druck von sechs Bar”, so Winkel. In einer solchen Umgebung könne man nur eine zielorientierte Bergung durchführen. (VOL.AT/APA)

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