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"Kein gutes Jahr für unsere Landwirte"

©VOL.AT/Madlener
Bregenz - Der Starkregen und das Hochwasser der letzten Tage hat auch die Vorarlberger Landwirte schwer getroffen. Im VOL.AT-Gespräch erklärt Ulrich Höfer, Leiter des Fachbereichs Obst und Garten der Landwirtschaftskammer Vorarlberg, wie groß die Ernteschäden in Vorarlberg wirklich sind.
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Die Landwirtschaftskammer Vorarlberg hat sieben eigene Wetterstationen im ganzen Land. Teilweise hatten wir von Mai bis Juni sogar 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. “Das sind in Trockengebieten die Niederschlagszahlen von einem ganzen Jahr”, macht Höfer die Wassermassen deutlich, mit welchen die Landwirte derzeit kämpfen müssen.

Wasser wirkt auf mehreren Stellen

“Die Bestände werden nass und die Landwirte können mit ihren Maschinen nicht mehr in die Äcker rein”, so der Experte. Dadurch können Kulturarbeiten nicht mehr durchgeführt werden. Obstbauern können die Hagelnetze nicht montieren, da sie mit den Traktoren nicht mehr in den Acker fahren können. Zudem wird der Dünger ausgeschwemmt. “Und natürlich, bei solch einem feuchten Wetter, wachsen die Pilze. Und nicht nur die, welche wir gerne essen”, scherzt Höfer ein wenig.

Erdbeersaison völlig ins Wasser gefallen

Besonders problematisch war der Dauerregen für die Erdbeerbauern. “Es ist offensichtlich, dass dieses Jahr nicht so viel geerntet werden kann wie die letzten Jahre”, so der Experte. Die Beeren sind trotz unterlegtem Stroh nass geworden, dadurch werden diese verschmutzt und viele sind auch faul. Eine andere Sache sind die Gemüsebauern, welche jetzt ihre Pflanzen setzen müssten, dies aber nicht können. “Da wird man das Ausmaß der Schäden erst in der Erntezeit sehen”, erklärt Höfer.

Auch die Gründlandwirtschaft leidet

Da das Mähen die letzten Wochen nicht möglich war, wächst das Gras weiter. Je länger das Gras wächst, desto weniger Nährstoffe haben die Gräser dann. Zudem ist auch hier die Verschmutzung ein großes Problem. ” Das sind alles Dinge, die wir in der nächsten Zeit spüren werden”, erläutert Höfer die Situation.  Auch wenn durch das kalte Wetter weniger Schadinsekten die Landwirte beschäftigen, lässt sich nicht abstreiten, dass es heuer kein gutes Jahr für unsere Landwirte ist.

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