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Japan nicht ausreichend vor Erdbebenfolgen geschützt

Laut einer Studie könnten bei einem Erdbeben des Ausmaßes von März 2011 bis zu 34 Meter hohe Wellen auf die Küsten prallen.
Laut einer Studie könnten bei einem Erdbeben des Ausmaßes von März 2011 bis zu 34 Meter hohe Wellen auf die Küsten prallen. ©DAPD
Gut ein Jahr nach der Atomkatastrophe in Japan schüren zwei neue Studien Zweifel an der Sicherheit der Atomreaktoren des Landes. Die von der Tokioter Regierung in Auftrag gegebenen Untersuchungen ergaben laut Medienberichten vom Wochenende, dass Japan nicht ausreichend gegen neue Erdbeben und Tsunamis geschützt sein könnte.
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Dies dürfte der Diskussion um die Zukunft von Japans 54 Atomkraftwerken neue Nahrung geben. Bis auf einen Meiler sind derzeit alle vom Netz – aus Furcht vor Katastrophen wie der von Fukushima im März 2011. Die Regierung ist wegen kostspieliger Treibstoff-Importe unter finanziellem Druck und will zumindest einige AKW möglichst bald wieder anschalten.

Laut einer Studie könnten bei einem Erdbeben des Ausmaßes von März 2011 bis zu 34 Meter hohe Wellen auf die Küsten prallen. Bisher waren die Behörden von höchstens 20 Meter hohen Wellen ausgegangen. “Mit den jetzt vorhandenen Dämmen könnten wir einen massiven Tsunami nicht beherrschen”, räumte Katastrophenschutzminister Masaharu Nakagawa ein.

Erdbeben in den nächsten 30 Jahren wahrscheinlich

Eine zweiten Studie ergab, dass die direkten Auswirkungen schwerer Erdbeben bisher unterschätzt wurden – so bei einem Beben der Stärke 7,3 nahe der Hauptstadt Tokio. Die Untersuchungen ergaben demnach, dass die als Zentrum eines Bebens identifizierten tektonischen Platten zehn Kilometer höher im Erdinneren liegen als bisher angenommen.

Die Regierung schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Bebens der Stärke 7,3 nördlich von Tokio in den nächsten drei Jahrzehnten auf 70 Prozent. Sie geht in einem solchen Fall von rund 11.000 Toten und 850.000 zerstörten Gebäuden aus.

(APA)

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