"Ja zu einem Bürgerdienst, nein zu einem Berufsheer"

Andreas Braun (19) aus Dornbirn verfasst einen abwechslungsreichen Dialog zum Wehrdienst.
Es trafen sich einmal ein Krankenwagen und ein Eurofighter. Der Eurofighter plusterte sich auf und fragte das Rettungsauto: “Welchen Dienst tust du für unser Land?” Das Rettungsauto antwortete: “Ich bin dafür zuständig, dass kranke Leute möglichst schnell in ärztliche Versorgung kommen. Und du?”
“Pah, das könnte ich auch, ich beschütze darüber hinaus noch unser Land vor feindlichen Angriffen.” “Welche feindlichen Angriffe?” “Tja, momentan gibt’s nichts zu tun”, gab der Eurofighter zu. “Würdest du auch dabei sein, ein anderes Land anzugreifen?”, fragte das Rettungsauto. “Wenn dieses Österreich Schaden bringt, warum nicht?” “Wie kann uns ein ganzes Land Schaden bringen? Wenn überhaupt, dann sind es doch die führenden Politiker, die einen Krieg anzetteln!” – “Da hast du Recht, aber die Menschheit bekriegt sich seit Ewigkeiten, das ist nun mal so.”
“Aber auch das Miteinander kann funktionieren, schau dir die Europäische Union an”, wandte das Rettungsauto ein. Der Eurofighter überlegte und sagte: “Aber das nationale Denken darf nicht verloren gehen, Österreich muss auch auf seinen eigenen Füßen stehen können.” “Das stimmt, aber wäre es nun nicht besser, anstatt viel Geld in das Militär und in die Rüstung zu investieren, um im Fall eines feindlichen Angriffes, gewappnet zu sein, viel Geld der Bildung, zur Förderung kluger Köpfe, der Wirtschaft oder sozialen Einrichtungen zukommen zu lassen? Erzeugen nicht gerade Wissen, finanzielle Sicherheit und sozialer Frieden Unabhängigkeit?”
“Ja schon, aber wozu sind die Waffen, die Panzer und wir, die Eurofighter, dann da?” “Das frage ich mich auch, vor allem in Österreich, in einem neutralen Land, das im Herzen der Europäischen Union liegt und nicht bedroht wird. Abseits von kriegstechnischen Aktionen leistet das Bundesheer jedoch auch noch sehr wichtige Dienste für die Gesellschaft, z.B. den Katastrophenschutz, weswegen, meiner Meinung nach, die Wehrpflicht unbedingt beibehalten werden muss, allerdings unter anderem Namen: Die Bezeichnung Bürgerdienst (darin wären der jetzige Zivildienst und andere Einsätze für unsere Gesellschaft ebenfalls enthalten) wäre für mich in diesem Zusammenhang sinnvoller. Es braucht in Katastrophenfällen vor allem viele Einsatzkräfte. Diese müssen gar nicht immer top ausgebildet sind. Ich sehe nämlich schwarz, wenn nur das Berufsheer im Katastrophenfall genügend Leute zur Verfügung stellen sollte. Hinzu kommt die Frage, warum Berufssoldaten im Katastrophenschutz gut bezahlt werden sollten, aber die freiwillige Feuerwehr zum Beispiel nicht.”
“Aber dann habe ich ja keinen Zweck mehr im System?!”, meinte der Eurofighter. “Doch, du hast einen kräftigen Motor, bist schnell; wie wäre es, wenn wir dich zu einem Hubschrauber umbauen würden?” “Au ja, das wär stark, dann könnte ich sinnvollere Dinge machen, als nur über unser Land zu donnern. Ich könnte Leuten aktiv helfen.” “Eben und außerdem hätten du und auch das restliche Heer in seiner jetzigen Aufstellung sowieso keine Chance gegen einen Aggressor. Ich würde deswegen auf jegliche Rüstungsausgaben verzichten und das Geld anderweitig nutzen, anstatt jährlich Millionen in ein halbstarkes Bundesheer fließen zu lassen.”
Ja zum Bürgerdienst. Nein zum Berufsheer.
(Andreas Braun (19) aus Dornbirn)
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