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Harter Kampf um Passagiere

Altenrhein (CH) -  Es ist ein Wettbewerb, wie man sich ihn als Konsument eigentlich nur wünschen kann. Sowohl die Austrian Airlines (AUA) als auch die neu gegründete Peoples Viennaline haben sich in Bezug auf den Flughafen Altenrhein Durchhaltevermögen auf die Fahnen geheftet.
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Eine funktionierende Gesprächsbasis zwischen der AUA und Flughafen- sowie Viennaline-Betreiber Markus Kopf existiert derzeit nicht, ein Abweichen von der eigenen Position scheint für beide Parteien einer Kapitulation gleichzukommen – die VN berichteten mehrfach. Dass der heiß umkämpfte Luftraum zwischen Vorarlberg und Wien aber aller Voraussicht nach einen Verlierer hervorbringen muss, beweist der Lokalaugenschein vor Ort: An eine rentable Auslastung der jeweils dreimal täglich durchgeführten Flüge nach Wien und wieder retour scheint derzeit nicht zu denken – weder für die AUA, noch für die Peoples Viennaline.

Halbleere Flieger

Rund 30 Passagiere warten Donnerstagmorgen um 6 Uhr auf den Abflug der AUA-Frühmaschine Richtung Wien, weitere 20 Reisende auf den 20 Minuten später startenden Peoples-Jet mit gleicher Destination. Unter ihnen Klaus Müller aus Lochau. Er reise mehrmals jährlich nach Wien, bevorzuge aufgrund seines Wohnorts eigentlich den Flug mit InterSky ab Friedrichshafen. Auch aus Interesse an der neuen Linie habe er sich diesmal jedoch für die Peoples Viennaline entschieden. „Ich finde die Situation spannend. Ich glaube aber, dass am Ende nur eine Linie in Altenrhein übrig bleibt“, sagt er. Vom Streit zwischen der AUA und der Peoples hat auch der Schweizer Anton Hirschi gehört. „Grundsätzlich belebt ein gesunder Wettbewerb ja das Geschäft“, betont er. Persönlich sei ihm die Wahl der Fluglinie jedoch „egal“ – zumal sich die Preise nicht allzu stark voneinander unterscheiden würden. 210 Euro kostet ein einfacher Flug ohne Rabatte oder Sonderaktionen mit der Peoples nach Wien, bei der AUA schlagen laut Online-Reservierungssystem knapp 240 Euro zu Buche. Zum Vergleich: Bei InterSky werden in die Bundeshauptstadt rund 160 Euro fällig.
Preise, von denen die Peoples zumindest bis dato noch nicht profitieren kann. Keine zehn Fluggäste warteten in Altenrhein auf die zweite Maschine nach Wien – und das darüber hinaus vergeblich: Beim Rückflug musste der Peoples-Jet wegen einer „technischen Unregelmäßigkeit“ kehrtmachen. „Als der Fehler aufgetreten ist, sind wir aus Sicherheitsgründen sofort umgekehrt“, betont Airline-Geschäftsführer Armin Unternährer. Mehrere Stunden lang waren die Techniker von FlyNiki mit der Problemlösung im Gange, erst der Abendflug konnte wieder wie geplant stattfinden.
Weniger höheren Mächten als vielmehr ökonomischen Gesichtspunkten musste indes der AUA-Frühflug am Dienstag weichen. „Wir hatten zu wenig Buchungen“, gesteht AUA-Sprecher Michael Braun ein. Für die kommenden zwei Monate sei jedoch keine weitere Streichung angedacht.

Beide Fluglinien mit Auslastung zufrieden

Seit Montag bedienen zwei Fluglinien die Strecke Altenrhein – Wien. Ein erstes Fazit fällt sowohl bei der AUA als auch bei der Peoples Viennaline positiv aus. „Wir haben eine stabile Buchungslage und fliegen weiter“, betont AUA-Sprecher Michael Braun. Ein Rückgang der Passagierzahlen sei „überhaupt nicht“ spürbar. „Jetzt entscheidet der Konsument, aber wir haben Vertrauen in unser Produkt“, sagt Braun. Rechnet sich ein Flug mit 20 Passagieren nach Wien? „Wir rechnen da anders. Viele Passagiere fliegen anschließend weiter, und das ist für uns genauso wichtig“, so der AUA-Sprecher.
Und bei der Peoples Viennaline? „Wir sind sehr zufrieden. Die Auslastung entspricht unseren Erwartungen“, betont Geschäftsführer Armin Unternährer. Man habe teilweise Flüge, auf denen „doppelt so viele Passagiere fliegen als bei der AUA“. Aber: „Wir sind nie davon ausgegangen, dass alle unsere Flüge von Anfang an ausgebucht sind“, relativiert Unternährer. (VN)

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